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Rezension: Zu Gast in Aserbaidschan- Barbara Lutterbeck- Kultur & Küche

Dieser wunderschöne Bildband bringt dem Leser Aserbaidschan und dessen kulinarischen Besonderheiten nahe. Die Siedlungsgeschichte dieses Landes reicht mehrere Tausend Jahre zurück. Antike Autoren bezeichneten das Gebiet als den Schmelztiegel von Kulturen und Sprachen. Zu Zeiten Roms sorgten etwa 130 Dolmetscher dafür, dass trotz der rund 300 Idiome, die in Kaukasien gesprochen wurden, Handel betrieben und entsprechende Verträge abgeschlossen wurden. 

Zunächst lernt man anhand sehr beeindruckender Impressionen und eines informativen Textes das Land näher kennen. Anschließend wird man mit Baku, der Metropole am kaspischen Meer, vertraut gemacht. Auch hier warten eine Fülle von Fotos auf den Betrachter, der beispielsweise über die Altstadt etwas erfährt, die seit dem Jahre 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Dort befindet sich u.a. der erst 1939 wiederentdeckte Hamam des berühmten Palasts der Schirwanschah. Es handelt sich hierbei um ein architektonisches Juwel in Form einer achteckigen Rotunde mit Kuppeldach und Spitzbogenarkaden. 

Näher vorgestellt werden einige Gebäude und Denkmäler in Baku, so auch die blaue Moschee. In der Folge dann kann man sich mit dem kulturellen Erbe befassen und hier auch mit der Musik und Literatur. Es werden auch diverse Sehenswürdigkeiten vorgestellt, so beispielsweise die Karawansereien in Scheki oder auch die Kirche von Kisch. Märkte sollen sich fast in jeder Ortschaft befinden. 

Imposante Bilder schenken dem Betrachter einen Eindruck vom Marktleben. Hier auch kann man mehr über Kaviar erfahren, doch auch über landestypischen Käse. 

Im 2. Teil des Buches werden Rezepte vorgestellt. Diese sind sehr gut gegliedert und insofern problemlos nachvollziehbar. Von "gefüllten Weinblättern" über "sauer eingelegtes Obst und Gemüse" bis hin zu "Gefüllten Auberginen, Tomaten und Paprika" findet man viele Rezepte, die auf dem Balkan oder auch in Griechenland ähnlich konzipiert sind.

Exotisch allerdings sind Speisen wie "Lamm mit getrockneten Früchten und Zwiebeln" oder "Fleischragout in Nuss-Granatapfelsoße". Die Gerichte sind fast alle mit Butterschmalz zubereitet, auch der "Gefüllte Fisch", dessen Füllung mit den Walnüssen, den getrockneten Kirschen, den Rosinen und dem Granatapfelsirup mehr als nur neugierig macht. 

Die tollen Rezepte für Konfitüren muss man ausprobieren. Das gilt speziell für die "Walnusskonfitüre"und auch die Konfitüren aus Zieräpfeln oder Rosenblätter.

Die Rezepte für süßes Blätterteiggebäck sind geschmacklich eindeutig orientalisch und sollten zu Tee oder Mocca genossen werden. 

Ein wahrlich traumhaftes Buch mit schönen Bildern, dessen Rezepte man erst wirklich begreift, wenn man sich den 1. Teil des Buches ganz genau vergegenwärtigt hat.

Sehr empfehlenswert

Helga König

Das Buch ist überall im Handel erhältlich
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Rezension: Burger Unser- Callwey

Weil das Cover dieses wirklich bemerkenswerten Kochbuches mehr als gewöhnungsbedürftig ist, hat es mich sofort neugierig auf den Inhalt gemacht. Sechs Personen mit unterschiedlichen Berufen werden als Schöpfer der Publikation genannt, unter ihnen der Physiker Prof. Dr. Thomas Vilgis.

Ziel der Autoren war es, mit "Burger unser" ein Standardwerk zu verfassen und auf diese Weise ihrem Lieblingsgericht eine "Kathedrale" zu errichten. Angestrebt wurde ein Buch, "das sowohl Burger-Professionellen zur Inspiration dienen möge als auch Burger-Novizen eine hilfreiche Anleitung für den Eintritt ins Burger-Paradies an die Hand gibt"

Gleich zu Beginn erfährt man wie man die Rezepte und das Buch benutzt und kann sich dann über Nützliches und Grundsätzliches zu den Rezepten schlau machen. Anschließend lernt man anhand von Texten und Bildern "Buns" zuzubereiten. Gemeint sind die speziellen Brötchen, die die Patties (Buletten) und alles andere ummanteln. Erklärt wird hier u.a. zunächst, welche Bedeutung der Mehltyp für das Backverhalten hat oder auch wie Salz den Teig verändert. Man erfährt wie man die Fluffigkeit des Buns beeinflussen kann oder auch, ob Öl oder Butter besser ist für den Teig. Dann folgen tolle Rezepte für Buns, die alle sehr gut erläutert werden und man erfährt zudem, welche Burger-Rezepte dazu jeweils am besten passen. 

Die Farben des Buns werden in der Folge erläutert, bevor man ausgiebig Warenkundliches zum Thema Fleisch  studieren kann, vor allem wie daraus Patties (Buletten) entstehen. Auch hier wird anhand von Bildern alles Wichtige und mehr gezeigt und erklärt, so etwa, was sich beispielsweise beim Wolfen, Kuttern oder Schneiden des Fleischs ereignet. Wie man das Fleisch perfekt gart und brät wird sehr gut erläutert und es werden auch hier wieder kluge Fragen erörtert, deren Antworten Wissenszuwachs bedeuten. 

50  Saucen  werden vorgestellt und dabei raffinierte Rezepte vermittelt. Mit den Beilagen wird dann ebenso verfahren. Gegrilltes und gebackenes Gemüse zählen zu den Beilagen, aber auch rohe und gegarte Kost  sowie Eingelegtes, z.B. eingelegter Fenchel oder Artischocken. 

Die 10 Burger-Gebote in der Folge sollte man genau lesen, bevor man sich in die Fülle von Rezepten vertieft. 

Ich ahnte nicht, welch delikate Rezepte hier überhaupt möglich sind. Nicht nur Fleisch, auch Königskrabben oder Lachs etc. spielen eine Rolle. Sogar " Muschelburger" sind machbar oder Burger mit Schneckenfleisch. Sehr gut ist das Rezept für den Burger "Vitello Tonnato". Italienischer  geht es nicht mehr!

Die 70 Burger-Rezepte auszuprobieren,  dauert Wochen, ja Monate. Jeder Burger hat seine eigene Persönlichkeit, liest man und ist davon auch völlig überzeugt, wenn man die Rezepte studiert hat. Womit anfangen? 

Warum nicht mit "dem Beflügelten beginnen?  Hier spielen ein Rochenflügel, auch Pfifferlinge und Paprikasalza eine Rolle. Der Bun ist aus einem Briocheteig hergestellt. 

Wer damit den Reigen eröffnet, verliert seine Vorurteile im Hinblick auf Burger sofort. Für den ultimativen Fleischesser gibt es den "Germanen", dessen Patty aus Rind und Schwein hergestellt ist. Die Bunböden werden mit Spitzkohl, Salatblättern und Senf belegt, dann kommen die Patties darauf und nacheinander Blutwurst, Apfelscheiben und Zwiebelringe. 

Sogar süße Burger werden vorgestellt. Deren Rezeptur ansatzweise hier wieder zugeben, ist unmöglich, weil verkürzt nicht darstellbar. 

Die Grundrezepte zum Schluss und die Infos aus dem umfangreichen Glossar runden das grandiose Werk perfekt ab, dessen Fotograf Daniel Esswein großes Lob verdient.  Die Aufnahmen von den Burgern  sind  mehr als nur perfekt.


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Rezension: Lafer! Lichter! Lecker! Unsere Lieblingsrezepte- Das Jubiläumsbuch

Anlässlich des zehnjährigen Sendejubiläums der ZDF- Fernsehsendung "Lafer! Lichter! Lecker!" hat der Callwey-Verlag das vorliegende Kochbuch auf den Weg gebracht, das 100 Lieblingsrezepte von Johann Lafer und Horst Lichter enthält. Die Rezepte sind einzelnen Kapiteln zugeordnet und werden humorvoll von den beiden Köchen kommentiert. Appetitanregende Bilder und Fotos der Protagonisten vervollständigen den Gesamteindruck. 

Die Texte sind gut gegliedert. Man erfährt auch immer für wie viele Personen die Zutaten gedacht sind. Zunächst geht es um Rezepte für "Was kleines vorwech", beispielsweise um eine "Wildessenz mit Waldpilz-Crêpes-Röllchen". Hier staunt man erst mal  über die vielen Zutaten und ist sich schnell darüber im Klaren, dass es sich um einen sehr edles "Hors d’oevre" handelt, das Fingerspitzengefühl bei der Zubereitung notwendig macht. Das aber gilt auch für die anderen "Kleinigkeiten", wobei mir das "Süßsauer marinierte Heilbuttcarpaccio mit Gewürztomaten und Currygrissini" besonders gut gefällt. Die Zutaten versprechen asiatische Geschmacksnoten. 

Es folgen "Kleine Gaumenkitzler". Hierzu gehören u.a. eine köstliche "Lauchsuppe mit Schinken- Blätterteig-Stangen", aber auch eine wohlschmeckende "Lachscreme auf Röstbaguette mit Radicchio-Orangen-Salat", die ideal zu einem Glas Rosé schmeckt. "Häppchen für zwischendurch"? Das klingt sehr vorlockend… Hervorheben möchte ich das "Pochierte Rinderfilet mit warmem Gemüsesalat" und auch den "Auf Kräutertee gedämpften Lachs mit gedünsteten Gurkennudeln", der besonders seiner feinen Kräuteraromen wegen überzeugt. Delikate Fischgerichte machen neugierig und die "Klassiker" wollen alle ausprobiert werden. Womit beginnen? 

Vielleicht mit "Roastbeef Sauce tartare und Kartoffel-Gurken-Salat". Sehr überzeugend. Was gibt es noch? Ach ja, Fleischgerichte. Hier gefallen mir die "Kalbsröllchen mit Bohnengemüse und Kartoffelstampf" am besten. Interessant ist das Kapitel "Exotisches" und hier vor allem "Gefüllte Thunfischröllchen mit Thai-Mango, Gurke und Soja-Ahorn-Dip". 

Beide Köche warten zudem zum Schluss mit umwerfenden Desserts auf. Hier möchte ich den "Kaiserschmarrn á la Johann Lafer" als besonders Hightlight nennen. Dazu passen Zwetschgenröster wohl am besten. 

Das Leben kann so schön sein. 

Sehr empfehlenswert 

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Rezension: Einfache Vielfalt- Achtsam Kochen. Rezepte und Geschichten- Maurice Maggi- Juliette Chrétien

Dieses wunderbar gestaltete Kochbuch befasst sich speziell folgenden Lebensmitteln:

Kartoffel – Ei – Zwiebel – Schwein – Milch – Apfel - Kohl- Zitrone- Fisch –Nuss 

Die Autorin schreibt interessante Textbeiträge, die auf diese Lebensmittel Bezug nehmen. Neben künstlerisch wertvollen Fotos von den Produkten sowie auch Zeichnungen stimmen die Texte auf die Rezepte ein. 

Besagte Rezepte sind sehr gut gegliedert und beeindrucken durch ihre edle Schlichtheit. So lernt man im Rahmen der Rezepte für Kartoffeln Speisen wie "Rohe Rösti", "Karoffelgratin", "Kartoffelpuffer" aber auch "Bratkartoffeln"  kennen. Dabei werden nicht selten neben den eigentlichen Rezepten auch Varianten davon präsentiert. 

Sehr gut sind die Rezepte mit Ei, so etwa der"Gefüllte Hackbraten mit Ei" oder das "Salzburger-Nockerl-Soufflé" und das Rezept für "Eierlikör". 

Der Minimalismus  macht das Besondere bei diesen Rezepten aus. Das gilt auch für den "Brot-Zwiebel-Salat",  für den "Zwiebelkuchen" und viele andere Gerichte mehr. 

Lobend erwähnen möchte ich die Rezepte für "Kräuterquark", "Käsemousse" und "Gebackenen Ricotta",   Speisen,   die sich für einen Imbiss eignen. Erwähnenswert sind auch die "Apfel-Gerichte", so etwa der "Apfel im Schlafrock" und Kohlrezepte wie "Wirsingwickel"  mit einer interessanten Kürbis-Käsefüllung. 

Was spricht für dieses Kochbuch? Die Minimalismus der Rezepte und die hochwertige künstlerische Gestaltung. Es ist ein Buch für Sammler, die bibliophile Publikationen im Kochbuchbereich zu schätzen wissen. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König


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Rezension: Toskana- Eine kulinarische Liebeserklärung- Csaba dalla Zorza- Callwey

Diese kulinarische Liebeserklärung an die Toskana hat Csaba dalla Zorza verfasst. Die Autorin wurde in Mailand geboren und besitzt toskanische und venezianische Wurzeln. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Kochbuchautorinnen und Lifestyle-Expertinnen Italiens. 

Das vorliegende Kochbuch enthält wunderschöne Impressionen, die dem Betrachter das Lebensgefühl der Toskana visuell näher bringen.

Zunächst erzählt  die Italienierin vom Glück des Landlebens mit ihrer Familie, erläutert wie man eine Speisekammer sinnvoll ausstattet, um sich anschließend mit Antipasti-Rezepten, die für sie ein Ausdruck italienischer Lebensart sind, näher zu befassen. Für diese gibt es  keine fixen Regeln, zumeist gehen sie dem ersten Gang voraus und werden am Tisch serviert.  Allerdings können sie auch als Beigabe zum Aperitif im Stehen serviert werden. Dabei sollen die Kleinigkeiten den Magen öffnen und den Appetit anregen.

Die Autorin berichtet über viele Gerichte Wissenswertes. Anhand von appetitanregenden Fotos kann man sich stets einen Eindruck vom Rezeptergebnis verschaffen, lernt Antipasti kennen, die wirklich delikat sind, so etwa der "Toskanische Brotsalat". Dann liest man Näheres über den ersten Gang, gemeint sind Gnocci und Pasta. Hier sorgen  einfache aber gute Gerichte, wie "Malfatti mit frischen Kräutern" oder "Tagliolini mit Erbsen und Schinken" für Aha-Erlebnisse. Toskanische Suppengerichte folgen im Anschluss. Hier gefällt mir die "Toskanische Gemüsesuppe" am besten, die durch Parmesa Reggiano einen tollen Geschmack erhält. Fleisch- und Fischgerichte aus der Toskana beeindrucken durch ihre Schlichheit, das gilt für das "Steak nach Florentiner Art ebenso" wie für die "Kalbsschnitzel mit würziger Tomatensauce" oder das "Kaninchen nach Jägerart". 

"Tanta Nadas Fischsuppe" schmeckt überirdisch gut. Es handelt sich um eine Mixtur aus Hühnchen und Fischen. Sehr delikat auch sind die Rezepte  für "Steinpilze mit Knoblauch und Speck", "Fenchel mit Thymian", die "Erbsen mit Schinken"  sowie die moderat süßen Desserts, beispielsweise "Feigen mit Mascarponecreme" und der "Weinpfirsich mit Zitronenverbene"

Alles in allem  ist  das Buch ein Schmuckstück für die Kochbuchbibliothek mit wunderbaren Textbeiträgen, die die Rezepteile  gekonnt auflockern. Das gilt speziell auch für den Beitrag "Tage der Weinlese und Snacks mit Trauben, Kastanien und Feigen". 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: UMAMI- Das Kochbuch- Laura Santtini- Edition Fackelträger

Umami ist eine der fünf Geschmacksrichtungen, die man beim Essen und Trinken erlebt. Sie sitzt offenbar auf der Zunge wie die Geschmackrezeptoren für süß, sauer, bitter und salzig. 

Wer Umami verstehen möchte, muss wissen wie man Ess- und Kocherfahrung transformiert. Wissenschaftler konnten ermitteln, dass Umami oft dann noch geschmeckt wird, wenn durch Krankheit alle anderen Geschmackssinne verschwunden sind. 

Umami kommt in herzhaften oder intensiv-aromatischen Speisen vor. Entdeckt hat diesen Geschmack Professor Kikunae Ikeda. Er arbeitete als Wissenschaftler in Kioto. 

Zunächst werden im Buch umamireiche Lebensmittel vorgestellt. Dann lernt man entsprechende Rezepte kennen. 

Untergliedert sind diese in: 
Frisch & Anregend 
Weich& Wärmend 
Kräftig & Klar 
Vollmundig& Gewagt 
Süss& Aufregend 

Zudem werden einige Umami-Grundrezepte zum Schluss vorgestellt.

Alle Rezepte werden gut erklärt. Es wird auch mitgeteilt für wie viele Personen die angegeben Zutaten reichen. 

Viele Speisen eignen sich als Herbst- und Wintergerichte. So etwa ein "Überbackener Blumenkohl mit Speck & Kirschtomaten" oder ein fantastisch gewürztes "Butterhähnchen". Dabei handelt es sich um ein Curry-Gericht, das wahrlich köstlich schmeckt. Das Rezept für "Geschmorte Lammkeule" gehört zu den besten Lammkeulenrezepten, die ich kenne. Durch die Beigabe von Sardellen, Rot- und Portwein sowie Kräuter und Gewürze entsteht ein ganz vorzüglicher Umami-Geschmack. 

Überzeugend aber auch ist das "Rindertartar", das unkompliziert in der Zubereitung ist.

Bei den Desserts finde ich die "Pfirsich-Tomaten-Tarte-Tatin" sehr interessant. Die umamireichen Tomaten geben der klassischen Tarte Tatin eine besondere Note. 

Alles in allem ein wunderbares Kochbuch, das ich gerne weiterempfehle. 

Helga König

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Rezension: Servus Bayern- Monika Schuster- Anna Cavelius- GU

Dieses reich bebilderte Kochbuch des Autorenteams Monika Schuster und Anna Cavelius thematisiert die bayerische Küche. Dabei erfährt man zuallererst, was das Wichtigste für besagte Küche ist. Genannt und gezeigt werden scharfer, grobkörniger und süßer Senf, auch Kümmel- sowie Fenchelsamen und andere Zutaten mehr. 

Neben einer Vielzahl toller Rezepte hat man Gelegenheit sich in Texte und Bilder zu vertiefen, die das kulinarische Bayern näher bringen. Mit Rezepten für die "Brotzeit" beginnt der Reigen. Alle Rezepte werden schrittweise erläutert. Der zeitliche Aufwand für die Zubereitung und die Kalorienanzahl, sowie der Menge an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten werden stets genannt. 

Das Rezept für "Obaza" gefällt mir in der "abgespeckten Variante" sehr gut, vor allem wenn man sie mit Rohmilch-Camembert aufpeppt. Superlecker ist die "Selber Gmachte Leberwurst", deren Würzung überzeugt und natürlich auch die "Fleischpflanzerl", die durch die Beigabe von Senf im Fleischteig ein fantastisches Aroma erhalten. 

Man lernt, dass man beim Radieschensalat braunen Zucker in der Vinaigrette verwenden sollte. Der Geschmack ist vortrefflich. Es folgen Rezepte für bayerische Mittagessen, so etwa für eine grandios mundende "Kartofflsuppn", in der Majoran nicht fehlen darf. Auch "Leberknödelsuppen" lernt man zubereiten und köstliche "Krautwickerl mit Kümmel und Majoran". "Rescher Schweinebratn mit Natursaftl" wird Freunde bayrischer Kost besonders überzeugen. 

Meine Geschmacknerven ziehen das "Rindergulasch" vor, dessen Würzung überzeugt. Rezept für Beilagen wie "Semmelknödel", "Milirahmkartoffeln" oder für einen leckeren "Krautsalat" begeistern und man beginnt besonders neugierig zu werden, wenn es um die Freitagsküche geht, denn im katholischen Bayern isst man an diesem Tag kein Fleisch, stattdessen aber Köstlichkeiten wie "Schwammerltopf mit Peterl" oder "Forellenfilets mit Mangoldmias" und dergleichen mehr. In der Restküche gibt es dann beispielsweise einen "Rindfleischsalat mit Blumenkohl" aber auch "Arme Ritter aus dem Ofen", die sich übrigens auch als Dessert eignen. 

Feiertagsgerichte gefallen mir am meisten. Ein tolles Rezept für "Kalbsbries mit Spargel und Morcheln" möchte ich hervorheben,  ebenso  "Saibling mit Zwiefe-Wurzelspinat", natürlich auch der "Bratn vom Maibock", die "Hirschsteaks mit Preiselbeeren", das"Wildschweingulasch" und das "Lammkarree". 

Das "Sauerkraut"und der "Rahmwirsching" eignen sich auch für nichtbayerische Gerichte. Besonders empfehlenswert im Bereich der Desserts ist der "Kaskuacha" und die "Stamperlcreme mit Himbeeren", deren Aroma so verlockend ist, das man süchtig davon wird. 

Gefallen haben mir auch die Seiten zum Schluss, die sich des bayrischen Wortschatzes annehmen. Für das Buch gilt "Do kon koana na sagn." 

Von daher empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Mit einer Prise Orient- Jacqueline Amirfallah- AT-Verlag

Nachdem ich heute Nachmittag auf "Buch, Kultur und Lifestyle" Feingebäck aus Syrien vorgestellt habe, möchte ich nun ein Kochbuch rezensieren, das sich mit Rezepten befasst, die die deutsche und persische Kultur verbinden. 

Die Autorin #Jacqueline_Amirfallah ist die Tochter eines Iraners und einer Deutschen. Nach ihrem Abitur studierte sie zunächst Soziologie, um dann eine Kochlehre zu absolvieren und das Restaurant Gauß in Göttingen zu eröffnen, das schon bald in Gourmetführern gelobt wurde. Seit 2004 kocht Jacqueline Amirfallah regelmäßig im ARD-Buffet. 

Die appetitanregenden Fotos stammen von dem Food-Fotografen Hubertus Schüler.

Das Kochbuch ist in die Rubriken 

Gemüse 
Reis, Bulgur & Couscous 
Hülsenfrüche& Getreide
Fisch 
Fleisch 
Süßes 

untergliedert. 

Die Rezepte werden sehr gut erläutert und lassen aufhorchen. Ausprobiert habe ich  "Gebratene Auberginen mit Tomate und Zimt". Hier ist die Würzung bemerkenswert. Zimt, Kreuzkümmel und Kurkuma und Korianderstängel verleihen dem Gericht die besondere Note, an die der Gaumen sich noch lange erinnert. 

Über Kurkuma erfährt man Wissenswertes. Es handelt sich hierbei um einen Bestandteil des indischen und indonesischen Currypulvers, der die Leber als auch die Galle stärkt und antiseptisch wie auch antibakteriell wirkt. 

Delikat schmecken die "Gebratenen Pflaumen mit Spinat und Chili". Die Walnüsse und der braune Zucker sorgen für exotische Geschmacksnoten, übrigens ganz ähnlich wie die Mandeln im Gericht "Grüner Spargel mit Schwarzkümmel und Mandeln". Ausprobieren sollte man die "Persischen Kohlrouladen", die vegetarisch gefüllt, durch ihre Geschmacksvielfalt bestechen. "Reis mit Sauerkirschen, Pistazien und Lammbällchen" kann ich empfehlen, auch "Hähnchenbrust mit getrockneten Aprikosen und Pflaumen"  und "Perlhuhnbrust mit Sucuk und Harissa", "Persische Lammfrikadellen" und vieles andere im Buch mehr. 

Natürlich empfehle ich auch köstliche Dessert-Rezepte wie "Baklava", "Persischer Milchreis mit Safran und Rosenblütensorbet" oder "Pistazienkuchen". 

Gefallen haben mir nicht nur die Rezepte, sondern zudem die Produktbeschreibungen, so etwa von Bulgur, Kichererbsen, Safran, Cumin, Berberitzen und Granatäpfeln.  

Der Granatapfelbaum wird seit über 5000 Jahren rund um das Mittelmeer und den Vorderen Orient kultiviert und gilt als Symbol für die Liebe. 

Da die Liebe bekanntermaßen auch durch den Magen geht, weiß der Kenner, weshalb sie  den "Pistazienkuchen" schmücken, der übrigens nach  einer Köstlichkeit aus "Tausendundeiner Nacht ".

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Dinner mit den Maharadschas- Kochkunst an Indiens Fürstenhöfen- Neha Prasada, Ashima Nairan- Gerstenberg

Dieser in lila Samt präsentierte, reich bebilderte Prachtband über die Kochkunst an Indiens Fürstenhöfen beginnt mit einer mehrseitigen Einleitung, wo man zunächst etwas über das Leben an den Höfen indischer Fürsten erfährt. Dort dienten die Speisen seit Jahrhunderten nicht nur dem Zweck der Ernährung oder des Genusses, sondern auch der Politik und der Diplomatie. 

Den Palastküchen stand ein beachtliches Budjet zur Verfügung, um kulinarische Spitzenleistungen hervorzubringen. Nicht nur in der Zubereitung ging es bei Hofe um Perfektion, dies galt auch für die Präsentation der Gerichte. So durften bei einem Staatsbankett die Gäste des Maharadschas Bhupinder Singh 51 Gerichte erwarten. Bei einem Bankett eines anderen Fürsten standen 200 verschiedene Gänge zur Verfügung. Fülle zieht Fülle an. Das ist das Gesetz der Anziehung. Die damaligen Herrscher wussten das nur zu gut und handelten danach. 

Man erfährt, mit welchem Tafelgeschirr gespeist wurde, erhält einen Eindruck von der Prachtentfaltung der königlichen Paläste Indiens und liest über die Nahrungsphilosophie der alten Upashinaden sowie in der Folge über die Grundlagen von Ayurveda, auch über die Rolle der Kräuter und Gewürze bei indischen Gerichten und kann sich dann in nachstehende Kapitel vertiefen: 

Die große Tafel: Hyderabad 
Im Tal der Düfte: Jammu und Kashmir 
Feste in der Wüste: Jodhpur 
Nawabs mit Geschmack: Mamudabad 
Straße der Gewürze: Mysore Reiches 
Mahl: Patiala Haute Cuisine: Rampur
Chronisten der Küchentraditionen: Sailana 
Verborgene Schätze: Tripura 
Königliche Rezepte: Udaipur 

Es werden in allen hier angeführten Kapiteln die Paläste von außen und innen gezeigt, dabei erfährt man im Rahmen von  eloquenten Texten viel über die kulturellen und kulinarischen Gepflogenheiten an den einzelnen Höfen und liest interessante Anekdoten aus vergangenen Zeiten. Zehn indische Fürstenfamilien werden vorgestellt und in diesem Zusammenhang deren Geschichte sowie Familienrezepte dem Leser nahegebracht. 

Die Bilder führen in eine Welt, die an  Impressionen  von "Tausendundeine Nacht" erinnern. Es empfiehlt sich, für Momente nicht an die unsägliche Armut Indiens zu denken, die das Gegenbild zu diesem Reichtum verkörpert, denn ansonsten verliert man den Genuss am Buch. 

Rezepte für delikate Speisen machen neugierig und lassen sich problemlos zubereiten. Das gilt beispielsweise für "Laal Maas" (Lammragout mit Tomaten und rotem Chili) ebenso wie für "Aakharam Rann"  (Langsam gegarte Lammkeule) oder "Murgh Kebab Musallam" (Würziges Brathähnchen). 

Wirklich spannend sind die Würzungen aller Speisen, das gilt auch für "Eier im Hackfleischmantel", an denen "Garam Marsala" nicht fehlen darf. Immer wieder gibt es Einblicke hinter die Kulissen und man erfährt auf diese Weise, was sich in den Palastküchen ereignet. 

Die Gerichte, deren Rezepte im Buch aufgeführt sind, zeigen bei aller Prachtentfaltung Bodenhaftung.  Das muss man auch betonen. Viel Huhn und Lamm und wunderbare Würzungen machen deutlich, was diese Küche auszeichnet: Geschmacksvielfalt und Liebe zum Detail, jedoch verhaltenen Luxus. Kein Hummer, kein Kaviar, kein Wild, keine Austern....Regionale Küche, wenn man so will.

Wer das Werk in allen Facetten genießen möchte, muss für diese Zeit - ich betone es nochmals- gesellschaftskritische Erwägungen außen vor lassen, weil man ansonsten der Schönheit all der gezeigten, kostbaren Dinge in diesem großartigen Werk keine Freude abgewinnen kann. 

Sehr lobenswert finde ich, dass die Rezepte zusätzlich in einem beigefügten Rezeptheft abermals zu finden sind. Das ist eine gute Lösung, um den Prachtband zu schonen, wenn man zur Praxis schreitet und die Rezepte am Herd - ganz bürgerlich- ausprobiert

Sehr empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: BROT- Teubner

Dieser Prachtband aus dem Teubner-Verlag befasst sich mit Brot-Rezepten.  Dabei sollte man zunächst wissen, dass der Begriff Brot in Deutschland rechtlich definiert ist. Wie diese Definition konkret lautet, wird dem Leser zunächst vermittelt. Bis zum heutigen Tag steht "Brot" nicht nur für das Lebensmittel Nr.1, zudem es galt früher sogar als heilig. 

Die vorliegende reich bebilderte Publikation ist in drei große Abschnitte untergliedert. Diese lauten: 

Produkte 
Handwerk 
Rezepte 

Zuallererst: Brot besteht aus vier Hauptzutaten, über die man eingangs Näheres erfährt. Dann lernt man eines der Produkte näher kennen, nämlich das Brotgetreide und hier verschiedene Weizenarten und Roggen. Des Weiteren liest man über Nichtbrotarten, die aufgrund ihrer Eiweißzusammensetzung nur bedingt in der Lage sind, eine klassische Teigstruktur auszubilden und sich von daher besser zu Mischbroten eignen. Zu den Pseudogetreiden zählen, auch das ist wissenswert,  Amaranth, Quiona und Buchweizen.

Anhand einer Grafik lernt man das Getreidekorn kennen. Es setzt sich übrigens aus Mehlkörper, Keimling und verschiedenen Randschichten zusammen. Wie das Korn zu Mehl wird, bleibt dem Leser auch nicht verborgen und man lernt auch Mehle und  entsprechende Typen kennen. Wasser und andere Schüttflüssigkeiten kommen zur Sprache und des Weiteren Salz, Brotgewürze und Würzzutaten. Als typische Brotgewürze gelten je nach Region Kümmel, Brotklee, Fenchel, Anis und Koriander.  

Dann erfährt zudem Wissenswertes zu den Backtriebmitteln. Dazu zu zählen Backhefe, Sauerteig und Backferment. Hinzu können dann noch Brotzutaten kommen, wie etwa Nüsse, Speck auch Oliven u.a. mehr.  All das solte man sich gut einprägen, um  eine genrelle Vorstellung davon zu haben, was Brotbacken eigentlich bedeutet.

Das Handwerkszeug wird vorgestellt und über die Qualitätsfaktoren Zeit und Temperatur liest man Näheres. Danach kommen die acht Phasen vom Teig zum Brot zur Sprache, die ausführlich  erläutert werden.

Zudem wird man mit dem Brot als Kulturgut vertraut gemacht und erfährt u.a. die Kriterien für richtig gutes Brot. All diese Informationen verhelfen dazu, sich auf die Rezepte voller Neugierde einzulassen. 

Diese sind in nachstehende die Rubriken eingeteilt: Deutsche Traditionsbrote- Aus der Alpenregion- Internationale Klassiker- Kreativ- und Trendbrote- Brötchen und Kleingebäck- Täglich Brot- Aus Alt man neu.

Alle Rezepte sind sehr gut erklärt. Sie stammen übrigens aus der Feder der Mitglieder der deutschen Bäcker-Nationalmannschaft. Die Vor- und Zubereitungszeit wird genannt aber auch diverse andere Faktoren. 

Besonders angetan bin ich von den Rezepten für "Eiweißbrot", dem "Lebensartbrot", dem "Odenwälder Bauernbrot", dem "Schwäbischen Briegel" und dem "Wurzelbrot". Sehr gut gefallen haben mir zudem die Brotrezepte zum Schluss und hier speziell der "Sommerliche Brotsalat", der von der Rezeptur mehr überzeugt als die entsprechenden Rezepte aus der Toskana.  Ursache ist der Schinken, der Gruyére" und die rote Zwiebel.  Delikat auch ist der "Feurige Brottopf", den man auch mit Käse überbacken kann und die "Ofenschlupfer" als Dessert.

Sich in die Fachbegriffe zu Ende des Buches zu vertiefen, halte ich für sinnvoll und spannend finde ich die Infos zum Bäckerteam. 

Lobend erwähnen möchte ich  den Fotografen Mathias Neubauer. Seine Aufnahmen animieren dazu, immer wieder neue Rezepte auszuprobieren. So etwa das "St. Gallener Brot", das ich demnächst ausprobieren werde.

Sehr empfehlenswert. 

Helga König


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Rezension: Dali- Die Diners mit Gala- TASCHEN

Mit diesem Prachtband aus dem Verlag TASCHEN erwartet den Leser ein besonderer Leckerbissen. Es handelt sich um ein Buch Salvatore Dalis, das 1973 erstmals in französischer Sprache erschien, in welchem der Künstler ein neues Universum enthüllt und zwar ein "Feenmärchen von spritziger Intelligenz und dionysischem Jubel".

Man erfährt zunächst Wissenswertes über Dalis Gastro-Ästhetik. Dazu schreibt er u.a.: "Was die hohe Kunst der Küche angeht, so gehört sie nicht zu meiner ursprünglichen Natur, sondern zu meiner tiefen, ornamentalen, aufgepfropften Natur, die das Genie zu seiner Entfaltung in jenen kalten Höhenzonen des reinen Ästhetizismus benötigt."

Der Leser von "12 Diners mit Gala" wird eingangs sogleich mit Fotos von Büfetts, die eine unendliche Pracht entfalten, überrascht. Den Meister selbst erlebt man beim Genießen und kann sich alsdann in 136, teilweise farbig illustrierte Rezepte vertiefen. 

Unter diesen befinden sich einundzwanzig von ungekrönten Königen der Gastronomie: Lasserre, La Tour d`Argent, Maxim´s und Le Buffet de la Gare de Lyon. 

Vorgestellt werden: Exotische Gerichte, Eier und Meeresfrüchte, Vorspeisen, Fleisch, Schnecken und Frösche, Fisch und Krustentiere, Wild und Geflügel, Schweinefleisch, Gemüse, Aphrodisiaka, Entremets und Desserts sowie Hors d `oevre. 

Die Gerichte sind gut beschrieben und nachkochbar, allerdings  mitunter etwas eigenwillig, was die Zutaten anbelangt. Wunderbare Illustrationen lenken immer wieder für eine kurze Weile von den Rezepten ab. Das gilt auch für ein Rezept von Maxim´s. Dabei handelt es sich um "Wachteleier mit Bandar-Pahlavi-Perlen."

Vorgestellt werden u.a.  Rezepte  wie "Langusten-Parfait", auch "Austern à la Brolatti" und andere Köstlichkeiten. Dazwischen dann gibt es stets aufs Neue Bilder, die feines Tafelgeschirr und die opulenten Speisen präsentieren. Ein "Gefüllter Lammrücken Hochplateau im eigenen Saft gebraten" , ein weiteres Rezept von Maxim`s, ist fast puristisch. Dann gibt es Gerichte wie etwa "Schneckenragout" oder "Froschcreme", die  ein wenig surreal auf den Leser wirken. Aber  man findet auch auch  Delikatessen wie "Weinbergschnecken in Chablis" oder aber  "Steinbuttfilets in Sahne", die man sofort nachkochen möchte.

Luxus-Rezepte sind im Werk die Regel. Dazu gehört auch der "Hummer mit schwarzen Perlen", der "Fasan im Portwein" und die "Rebhühner auf Toast". Es ist eindeutig ein Fest der Sinne, das dem Leser in diesem Buch entgegengebracht wird,

Irgendwann wird eine Textpassage aus "Gargantua"  zitiert. Dann folgen erneut tolle Rezepte und beeindruckende Illustrationen. Man hat die Chance ein "Aphroditen-Püree" oder eine "Sirenenschulter", aber auch "Pastete Königin von Saba" oder  "Die Brustspitzen der Venus"  sich beim Lesen bereits auf der Zunge zergehen zu lassen und  beginnt  sich zu fragen, was  dieses Buch ist.

Kurz skizziert ist es eine Mischung aus Tausendundeine Nacht,  römischem Festgelage und einer französischem Barocktafel, dabei surreal wie die Kunst Dalis und doch nachkochbar im Hier und Heute. 

...und auf den Punkt gebracht ist es: 

Ein  beeindruckendes Kochbuch für sinnesfrohe Kunstfreunde. 

Empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Vegetarisches Italien- Über 400 Slow Food Rezepte aus den besten Osterien.

In diesem bemerkenswerten Kochbuch werden mehr als 400 traditionelle Rezepte aus allen Regionen Italiens vorgestellt. Sie stammen aus den besten Osterien des Landes. 

Für Vegetarier und Veganer sind die Faktoren Saisonalität und Ursprung von großer Bedeutung. In Italien geht dieser Trend zu fleischlosem Essen auf  Zeiten zurück, in denen der kulinarische Fortschritt weit mehr vom Mangel als vom Überfluss bestimmt war. Insofern sind Hausfrauen von damals die eigentlichen Protagonisten des Buches. Aus deren Wissen schöpfen die Rezepte, die in Osterien verfeinert wurden.

In diesem Werk erlebt man geniale Formen des Umgangs mit einer beachtlich stark ausgeprägten Biodiversität. Thematisiert werden zunächst die einzelnen Jahreszeiten im Hinblick auf vegetarischen Nahrungsmittel und man kann sich in diesem Zusammenhang anhand eines Kalenders über Saisonlität und Anbauorte von Obst und Gemüse ein konkretes Bild verschaffen, davon also, was zu einem bestimmten Zeitpunkt an bestimmten Orten gedeiht. Gezeigt wird ganz konkret, was in den jeweiligen Monaten in Nord- Mittel- und Süditalien  geerntet wird. 

Die in einzelne Arbeitsschritte untergliederten, gut nachvollziehbaren Rezepte sind nachstehende Regionen zugeordnet: Aostatal, Piemont, Lombardei, Trentino, Südtirol, Venetien, Friaul-Julisch Venetien, Ligurien, Emilia-Romagna, Toscana, Umbrien, Apulien, Kampanien, Basilikata, Kalabrien, Sizilien 

Die Zubereitungszeiten der Rezepte werden stets genannt und man erfährt immer wieder auch Warenkundliches und Anekdotisches, das bei Tisch zu anregenden Gesprächen motiviert, die ein geselliges Miteinander bekanntermaßen bereichern. 

Natürlich habe ich einige der Rezepte bereits ausprobiert und sie auf  ihre Tauglichkeit  hin untersucht. So auch den Apfelstrudel aus dem Trentino, der gut gelingt, wenn man sich genau an die Angaben für die Zutaten und an die Umsetzung der Arbeitsschritte hält. Die Walnüsse verleihen dem Strudel den letzten Pfiff. 

Die vegetarischen Rezepte aus Südtirol haben es mir besonders angetan, nennen möchte die Gurkensuppe aus Meran. Ideal an heißen Sommertagen, speziell als Vorspeise, aber auch als kleiner Imbiss. 

"Risi e Bisi" aus Venetien ist ein Klassiker, der dort zum Fest des Heiligen Markus am 25. April serviert wird. Die Rezeptur überzeugt ebenso wie jene für "Fenchelrisotto" aus Venetien, die ein feines Aroma zum Ergebnis hat, nicht zuletzt durch den Parmesan, der sich bestens mit dem Fenchelgeschmack verbindet. Sehr delikat ist die "Ministrone nach Art von Genua", eine typische Wintersuppe, die durch den Parmesan unverkennbar italienisch daher kommt. 

Köstliche Crostini eignen sich als Beigabe zu Wein und viele süße Leckereien als gelungener Abschluss von Drei-Gänge Menüs.

Ein besonderes Highlight ist der "Gemüseeintopf mit Orangenblüten". Das Rezept stammt einer Osteria aus Syrakus. Es enthält Zutaten wie Auberginen, Kirschtomaten, Staudensellerie und Oliven, aber auch Orangenblütenhonig sowie Basilikum und vieles andere mehr. 

Wer gerne mediterrane Gerichte auf den Tisch bringt und südliche Aromen liebt, wird begeistert sein von den Rezepten, die durchaus teilweise mit Fleisch oder Fisch kombiniert werden können und insofern vielseitig verwendbar sind. 

Spannend  finde ich es, anhand der Rezepte die Aromenunterschiede in einzelnen italienischen Regionen zu ermitteln und in Erfahrung zu bringen, wo die Köche und Köchinnen am kreativsten sind.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Das Buch ist überall im Handel erhältlich

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Rezension: Die ZEN-Gebote des Kochens- Meditation aus der Sterne-Küche- Hinnerk Polensi, Frank Oehler- Kösel

Die Autoren dieses Buches sind der Sterne-Koch Frank Oehler, der seiner Berufung seit 2008 in der "Speisemeisterei" in Stuttgart Hohenheim nachgeht und seit 2009 Teil des Fernsehteams bei "Die Kochprofis-Einsatz am Herd" ist. 

Hinnerk Polenski ist Zen-Meister und Abt des europäischen Dashin Zen. Dies ist eine Zen-Schule, deren Schwerpunkt auf der Entwicklung eines europäischen Zen-Weges gerichtet ist. Der Zen-Meister leitet seit über 20 Jahren ZEN-Seminare in Deutschland, Österreich, Luxemburg und in der Schweiz. 

Die beiden Autoren verbindet eine langjährige Freundschaft. Im kreativen Austausch nehmen sie die Leser dieses Buches mit in die Welt des Zen beim Kochen. Dabei steht der bewusste und respektvolle Umgang mit Lebensmitteln im Mittelpunkt. 

Für Frank Oehler ist Zen schon lange sein Begleiter und hat ihm ein Fundament geschenkt, auf das er aufbauen konnte. Hinnerik Polenski erläutert zunächst, was Zen eigentlich ist und definiert Zen als lebendigen, spirituellen Weg, den er kurz erläutert.

Zen sei das Inhalten, um Leiden zu durchbrechen. Dabei muss man wissen, dass Leid nur dann aufhören kann, wenn man in seinem Leben ankommt und es selbst richtig wahrnimmt. Es führt zu weit hier auf Einzelheiten der grundsätzlichen Zen-Betrachtung einzugehen. Gesagt aber werden muss, dass man die diesbezüglichen Überlegungen bewusst lesen sollte, um ein wenig in das Denken, das dem Buch zugrunde liegt, hineinzukommen. 

Man lernt bestimmte Lebensmittel unter Zen-Aspekten kennen. Dabei spielen Achtsamkeit und ein liebevoller Umgang mit den Produkten eine Rolle. Es werden Rezepte vorgestellt, die man problemlos nachkochen kann und es werden immer wieder Zenaspekte beim Kochen und Essen reflektiert. 

Man lernt die sogenannten fünf Erinnerungen kennen, die zur Bewusstheit beim Essen führen und liest sogar zu Zen-Leadership und vielem anderen  mehr Wissenswertes, was neugierig macht. 

Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle, weil es uns einen anderen Blick auf das Kochen und Essen gibt und begreifbar macht, dass wir, egal, was wir tun, immer völlig bei der Sache sein sollte, um den Dingen  den Respekt zu zollen, den sie verdienen.

Kochen  und Essen benötigen eine spirituelle Ebene, das macht das Buch deutlich. Fehlt diese, wird es profan und damit nicht selten denaturiert.

Empfehlenswert 

Helga König

Überall im Fachhandel erhältlich
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Rezension: essen&trinken Wintersuppen- Wohlfühlgerichte für kalte Tage- Edition Fackelträger

Diese bemerkenswerte Rezeptsammlung von essen&trinken für Wintersuppen ist untergliedert in:

Kartoffeln 
Rüben&Beten 
Hülsenfrüchte 
Pilze
Kürbis
Fleisch&Wild 
Fisch&Meeresfrüchte 

Alle Rezepte sind schrittweise erläutert und gut nachvollziehbar. Die Zutaten der einzelnen Gerichte sind bestens aufeinander abgestimmt. Die Kalorienanzahl pro Portion wird genannt, auch der Eiweiß-, Fett- und Kohlehydrate- Gehalt einer Mahlzeit. Vegetarische Gerichte sind speziell gekennzeichnet. Des Weiteren ist das Buch reich bebildert.

Vegetarisch beispielsweise ist der "Mais-Kartoffel-Eintopf mit Salbei-Pilzen", sehr delikat zubereitet und mit Sahne verfeinert. Nicht vegetarisch hingegen ist der "Kartoffeleintopf mit Mett und Walnüssen". Auch hier wird auf Sahne nicht verzichtet. Dennoch hält sich die Kalorienanzahl in Grenzen. 

Hervorheben möchte ich die "Selleriesuppe mit Koriandersahne und scharfer Kartoffelwürfeln". Ideal für die kalten Tage durch den Anheizer Chili.

Allein der Farbe wegen lohnt es die "Petersilienwurzelsuppe mit Granatapfelkernen" nachzukochen. Der Weißwein sorgt hier für den letzten Kick. 

Sehr gelungen finde ich das Rezept für den "Kohl-Bulgur-Eintopf", der durch die Minze eine pikante Note erhält. Bei den Suppen mit Hülsenfrüchten haben mir die Linsensuppen am besten gefallen. Die italienischen Geschmacksnoten der Suppen machen natürlich neugierig. 

Ein Traum sind die Pilzsuppen, die sich auch als Eingangsspeise für ein Festtagsmenü eignen, speziell die Waldpilzsuppe, mit tollen Komponenten wie etwa Szechuan-Pfeffer und Sherry. 

Wer Kürbissuppen mag, findet im Buch sehr gute Rezepte. Mich begeistert die "Kürbis-Koriandersuppe"  am meisten. Pistazienkerne und Riesengarnelen verleihen ihr eine edle Note. 

Auch Fleischesser kommen auf  ihre Kosten. Hier überzeugt u.a. der "Japanische –Fleisch-Topf" und der "Cajun-Eintopf mit Hirsch und Okra", eine Suppe, die nicht nur Fleisch, sondern zudem Garnelen und vieles andere enthält. 

Die Suppen mit Fisch haben es mir am meisten angetan. Hervorheben möchte ich hier "Fisch-Pot-au-feu mit Garnelen und Safran". Ein geradezu umwerfend gutes Gericht. 

Nicht vergessen möchte ich zu erwähnen, dass man immer erfährt, für wie viele Personen ein Rezept ausreicht und wie lange die Zubereitungs- und Garzeit andauert. Die Suppen verdeutlichen, dass Gerichte, die in einem Topf entstehen, durchaus von bester Qualität sein können und die Erfahrung mit den Speisen zeigt, dass sie glücklich machen, besonders an kalten Tagen, wenn man wohlige Wärme im Körper zu schätzen weiß. 

Ein überzeugender Pluspunkt dieser wohldurchdachten Rezeptsammlung sind die gut abgestimmten Aromen. Hier wurden Gewürze mit viel Sorgfalt auf den Rest der Zutaten abgestimmt.  Hier waren Profis am Werk.

Mit 60 Rezepten  von Feinsten ist gegen das Preis-Leistungs-Verhältnis nichts zu sagen, außer: Prima. Weiter so. 

Empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Zu Gast bei Monet- Rezepte aus Giverny- Florence Genter, Francis Hammond- Prestel-Verlag

Diese wunderschöne Publikation mit dem Titel "Zu Gast bei Monet" ist ein Mix aus kulinarischer Biographie, Kunstbuch und Kochbuch. Untergliedert ist das reich bebilderte Werk in die Kapitel: 

Tisch der Kindheit 
Frühstück im Grünen 
Der Zauber von Giverny 
Schlemmer und Feinschmecker 

Der französische Impressionist Claude Monet liebte genussreiche Tafelfreuden und fröhliche Geselligkeit. Dabei schätzte er sowohl im Familienkreis, im Landgasthof aber auch im vornehmen Restaurant einfache Speisen, die unter Beachtung bestimmter Kriterien sorgfältig zubereitet wurden. Monet stammte aus einer wohlhabenden Familie in der Normandie und bevorzugte es, sein ganzes Leben hindurch gut bürgerlich zu speisen. Ein großer Koch war er allerdings nicht. Das unterschied ihn von seinem Freund Alexandre Dumas, dessen Kochkunst Monet sehr liebte. 

Monet hielt sich immer wieder gerne an den Orten seiner Kindheit auf und schrieb an den Kunstkritiker Gustave Geffroy "Ich bleibe dem Meer treu, an dem ich aufgewachsen bin". Der Maler verknüpfte die landschaftlichen Schönheiten der Normandie mit kulinarischen Genüssen. 

80 Rezepte aus der Küche Monets lernt man kennen. Sie alle werden sehr gut beschrieben und man erhält zumeist auch einen visuellen Eindruck davon, erfährt zudem stets für wie viele Personen ein Gericht gedacht ist und wird über die Vor- und Zubereitungszeit informiert. 

Gemäldeabbildungen und alte Fotos bereichern neben den kulinarisch-biographischen Texten den Gesamteindruck. Man lernt u.a. Karikaturen von Monet kennen, auch ein Porträt des jungen Künstlers und im Rahmen der tollen Rezepte  so außergewöhnliche wie etwa "Austern mit Würstchen", ein Gericht aus der Gironde. 

Gezeigt wird im Anschluss ein Rezept für "Tarte tatin".  Claude Monets Gemälde "Apfelkuchen", lässt erahnen, wie sehr der Künstler diese Leckerei liebte. Zauberhaften Bildern  von den Lichtungen des Waldes von Fontainebleau und Erörterungen zu seinem Gemälde "Frühstück im Grünen" folgen erneut tolle Rezepte u.a. für eine delikate "Knoblauchsuppe" und  für schmackhafte Saucen und Fleischgerichte. 

"Muscheln mit Kräutersauce" und  "Fisch nach kreolischer Art" lohnt es ebenso zuzubereiten wie die "Jakobsmuscheln nach Florentiner Art", weil  die Gerichte sehr harmonisch gewürzt sind.

Spannend ist es, von Monets Anwesen und dem Alltag in Giverny zu lesen. Den Garten der Farben und der Düfte kennt man von seinen wunderbaren Gemälden und weiß nun, was mit den dort wachsenden Kräutern in der Küche geschehen ist. Auch die Heckenrosen auf seiner "Pistazientorte" wurden dort einst gepflückt und die Früchte für den "Pfirsichauflauf" stammten gewiss auch von dort. Kleine essbare Kunstwerke, die den Maler bestimmt erfreuten.....

Man liest von Geschenken zwischen den Genießern. Seinem Freund Caillebotte schickte Monet Pflaumen aus seinem Obstgarten und bekam dafür Körbe mit Flusskrebsen.

Immer wieder begeistern die alten Schwarzweißfotos und die schönen Gemäldeablichtungen, in denen Grün in allen Schattierungen vorkommt. 

Die Pfanne mit den gebratenen Pfifferlingen überzeugt ebenso wie die Rezept für "Coq au vin" und der "Rehbraten mit Hagebuttensauce". Ein Hingucker zum Schluss ist die Aprikosen-Charlotte mit orangefarbenen Rosen dekoriert. 

Dieses Buch besticht durch seine Vielseitigkeit, ist informativ und einfach schön. Um einen Künstler in der Tiefe zu verstehen, muss man wissen, wie er lebt oder gelebt hat  und was  er gerne isst bzw. aß. Die Liebe zur Natur, die sich in Monets Bildern spiegelt, war bei ihm allgegenwärtig. Das macht seine Kunst so glaubhaft.  

Für den Leser ist es natürlich auch spannend,  darüber nachzudenken, welche Weine zu den Gerichten passen. So etwa  zum "Rehbraten mit Hagebuttensauce"...  

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Rezensionen: essen & trinken - Sonntagspasta – Edition Fackelträger

Kochbücher aus der Serie essen&trinken sammele ich seit ewigen Zeiten und schätze die Rezepte, weil sie wirklich gut nachkochbar sind. 

Delikate Pasta-Gerichte liebt nahezu jeder und insofern eigenen sich diese Rezepte auch, um Gästen etwas umwerfend Gutes auf den Tisch zu zaubern. 

Untergliedert ist das reich bebilderte Buch in drei Abschnitte: 

Pasta mit Fleisch, Geflügel & Wild 
Pasta mit Fisch & Meeresfrüchte 
Pasta vegetarisch 

Die Zutaten werden gut aufgelistet und die Arbeitsschritte bestens erklärt. Der Eiweiß- Fett- und Kohlehydratgehalt pro Portion wird genannt,  auch die Zubereitungs- und Garzeit und man erfährt, für wie viel Personen die angegebenen Zutaten ausreichen. 

Das jeweilige Rezeptergebnis wird auf einem appetitanregenden Foto gezeigt. Bei "Pasta mit Fleisch, Geflügel & Wild"  hat mich „"Tortigliono mit Walnuss-Pesto" sofort überzeugt. Hier spielt u.a. Lammfilet eine Rolle, auch feine Kräuter und Chicorée. Sehr edel und fast ein Festtagsgericht sind die"Fettuccine mit Morcheln und Perlhuhnbrust", aber auch "Pennoni mit Linsen und Wachteln" eignen sich für besondere Anlässe. 

Gut gut schmeckt das "Tandoori-Schweinefilet auf Glasnudelsalat". Hier sorgen verschiedene asiatische Saucen,  Koriandergrün und Minze bei der Aromatisierung  für den letzten Kick.  Raffiniert ist das Rezept für "Rinderbacke mit Grüntee-Nudel-Salat",  ein tolles Gericht mit eingelegtem Ingwer und Nüssen und vielen interessanten asiatischen Geschmacksnoten. Auch zu empfehlen sind die "Spiralnudeln mit Huhn und Mozzarella-Pesto". 

Bei den Fisch& Meeresfrüchte- Gerichten möchte ich "Linguine mit Garnelen und Pilzen" hervorheben. Die Zutaten sind bestens aufeinander abgestimmt. Tomaten und Basilikum fehlen ebenso wenig wie Knoblauchzehen und Noilly Prat. 

Vorzüglich schmecken die "Spaghetti mit Krebsfleisch, Avocado und Grapefruit", aber auch die "Nudeltaler mit Wolfsbarsch und geschmolzenen Tomaten", die "Meeresfrüchte-Pasta", die mit Tomaten und grünem Spargel aufgepeppt werden und die "Linguine mit Scholle im Päckchen"

Auch die vegetarischen Nudelgerichte überzeugen, so etwa "Grüne und weiße Nudeln mit Salbeibutter", auch "Tagliatelle con Fontina" mit schwarzen Trüffeln und einem Eigelb und schließlich die "Rotwein-Paste mit Knusperbröseln."

Diese Tellergerichte zuzubereiten,  macht viel Freude und den passenden Wein dazu zu reichen ebenso. Mein Lieblingsgericht sind die "Linguine mit Garnelen und Pilzen". Dazu passt ein Glas Rosé am besten. 

Das Rezeptbuch ist überaus empfehlenswert. Die Kalorien pro Portion sind akzeptabel. Entspanntes Genießen ist demnach angesagt.

Wer  einen gut sortierten Supermarkt in der Nähe hat,  findet dort die meisten Zutaten und kann schon Bald zur Tat schreiten.

Helga König

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Rezension: Das Kochbuch der 100-Jährigen- Rezepte für ein langes, glückliches Leben- Niklas Ekstedt, Henrik Ennart

Das vorliegende, reich bebilderte Buch beruht auf Untersuchungen des Wissenschaftsjournalisten Henrik Ennart. Seine Bemühungen gingen dahin, das Erfolgsrezept der Langlebigen zu entschlüsseln. Der Sternekoch Niklas Ekstedt hat aus den Untersuchungsergebnissen eigene Rezepte entwickelt. Auf diese Weise sind 53 Gerichte entstanden, die im Buch vorgestellt werden. 

Wie die Forschung ergeben hat, leben Menschen in sogenannten Blue Zones gesünder und sind weniger von Herz- und Gefäßkrankheiten, von Demenz, Diabetes und verschiedenen Formen von Krebs betroffen. Grund ist nicht nur die Ernährung, sondern auch der Lebensstil, der den Menschen eine gesunde Balance zwischen körperlicher Beweglichkeit und Entspannung schenkt. Zudem ist das Zusammensein mit Familien und Freunden diesem Personenkreis offenbar wichtiger als die Jagd nach Status und Gewinn.

Den Begriff Blue Zones gibt es seit etwa 10 Jahren. Er geht zurück auf die jahrelange Forschungsarbeit von Enthusiasten, die unermüdlich Daten sammelten, kontrollierten, herumreisten und alte Menschen über ihre Lebensgewohnheiten befragten. So gibt es im Hinblick auf Essen, Bewegung, Vernetzung, Sprache und Denken lesenswerte Fakten im Buch. Man erfährt, dass Menschen in den Blue Zones, sich gut zu entspannen verstehen, dass sie in der Regel gläubig sind und auf diese Weise Stress reduzieren. Allen gemeinsam ist, dass ihre Arbeit und Entspannung in einer gesunden Balance steht. 

Zehn Grundregeln der Menschen, die in den Blue Zones lange leben, werden aufgelistet. Auch werden Ernährungslehren aus Brasilien angeführt. Dann werden einzelne Gebiete die den besagten Blue Zones angehören, vorgestellt und  auch Menschen, die dort leben und trotz ihres hohen Alters sehr jung wirken. 

Über alle Gebiete werden wissenswerte Fakten aufgelistet und es wird erläutert, was man im Einzelnen von den Menschen in bestimmten Blue Zones erlernen kann. Des Weiteren werden typische Gerichte präsentiert und die am häufigsten verwendeten Gewürze als auch so genannte Heiligengewächse, sprich besonders gesundheitsfördernde Gewächse genannt. Im Anschluss daran folgen dann stets Rezepte, die sehr gut erklärt werden und einfach zubereitet werden können. Es sind sehr delikate Gerichte wie etwa "Grillsteak mit Pak Choi, Chili und Sojasauce" oder "Leicht gerösteter Lachs mit Sesam und Limette", die den bestimmten Speisen von der Insel Okinawa entsprechen. 

Auch an der Ostküste Sardiniens gibt es einer dieser Blue Zones. Dort lebt die älteste Familie der Welt. Die fünf Schwestern und drei Brüder zählen zusammen 818 Jahre. Auch hier warten köstliche Gerichte darauf zubereitet zu werden, so etwa "Gebratene Feigen mit Balsamico, Ziegenkäse und Rucola" oder auch "Tomaten mit Mozzarella und Zitrone" oder "Lamm-Rostbraten mit lauwarmem Tomaten-Kartoffelsalat". 

Ich möchte nicht alle Blue Zones im Buch nennen, eine Region in Griechenland gehört dazu. Hier lernt man einen Tee aus einheimischen Kräutern zuzubereiten, liest über Mittelmeerkost und kann sich in köstliche Rezepte vertiefen, wie etwa einen "Gegrillten Wolfsbarsch mit geröstetem Kürbis, Spitzkohl, Nüssen und Kräutern". Auch in Schweden werden in manchen Gebieten die Menschen hochbetagt. Die älteste Schwedin wurde bislang 113 Jahre alt und verstarb 2008. Bemerkenswert ist, dass diese Menschen noch tatkräftig und gesund sind. 

In Ikaria, einer griechischen Insel, unweit von Samos liegt die mittlere Lebenserwartung zehn Jahre höher als im EU-Durchschnitt. Sich mit den Ess- und Lebensgewohnheiten der Menschen dort zu befassen, kann also kein Fehler sein. 

Warum ich das Buch weiter empfehle? Weil es lehrreich ist und zeigt, was wirklich kluges Essen bedeutet und welche Chancen es bietet, wenn man zudem die Geselligkeit schätzt und sich in frischer Luft ausreichend bewegt.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: BITTER- Der vergessene Geschmack- Manuela Rüther- AT-Verlag

Dieses wunderbare, reich bebilderte Rezeptbuch der Autorin Manuela Rüther habe ich mit großem Interesse gelesen. Bevor sie nach ihrem Abitur freischaffende Fotografin und Autorin wurde, war sie in diversen Sterneküchen tätig. In ihrem Buch reflektiert sie zunächst, was man unter "bitter" zu verstehen hat und man liest u.a. dass es den bitteren Geschmack nicht gibt. Stattdessen sorgen zahlreiche Bitterstoffe dafür, dass man etwas als bitter zur Kenntnis nimmt. Diese Stoffe sind zugleich essentielle Bausteine einer gesunden Ernährung. 

Wer regelmäßig Bitterstoffe konsumiert, tut seinem Magen und Darm Wohltuendes. Worum es sich dabei im Einzelnen handelt, nennt die Autorin natürlich. Sie schreibt unter anderem über den bitteren Geschmack in der Natur und über den sogenannten Bitterwert, der in der Pharmazie zur quantitativen Beschreibung des Bittergrades verwendet wird. Der Bitterwert des Bitterstoffes Amarogentin, der in den Wurzeln mancher Enzianwerte vorkommt, soll dabei die bitterste natürliche Substanz der Welt sein. 

Die Autorin stellt zunächst "Bitter" für Anfänger vor und hier das Bittere als Gewürz und in verschiedenen Lebensmitteln wie etwa Lattichsalaten oder Oliven, aber auch Spargel und Sprossen. Bemerkenswerte Rezepte, die durch tolle Bilder von den Rezeptergebnissen für Aha-Erlebnisse sorgen, werden gut erläutert. Dazu gibt jeweils Tipps und vom Bitterfaktor einzelner Ingredienzien ist auch die Rede. 

Sehr gut gefallen hat mir hier "Spargelrohkost mit Limettenjoghurt und Walnüssen". Hier kommen diverse Bitternoten zusammen. Auch "Scampi mit Senf und Sellerie" ist köstlich. Hier sind die Bitterstoffe in der Kresse enthalten. Fleischgerichte wie "Rinderfilet mit Süßholz und Bitterschokolade" sind von der Geschmackkomposition her  sehr spannend beschrieben. 

Es folgen Überlegungen zu aromatisch bitter und hier u.a.  solche  zur Artischocke, Brunnenkresse, Steckrüben und dergleichen. Eine köstliche "Brunnenkressecremesuppe" lohnt es nachzukochen aber auch "Brot mit Wildkräuterbutter und Radieschen" ist erste Sahne. Ein gelungenes Rezept  ist die Komposition aus "Artischocken mit Erbsen, Pilsen, Speck und Vinaigrette", aber auch "Gebratene Mini-Artischocken mit Joghurt" sollte man zubereiten. Bei den Fleischgerichten möchte ich das "Lammkaree mit Kapuzinerkruste" hervorheben. Haselnusskerne und Pecorino sorgen für feine Geschmacksnoten, die sich mit dem pfeffrig-bitteren Geschmack der Kresse  gut verbinden und zum Lammgeschmack vortrefflich harmonieren. 

"Bitter für Fortgeschrittene" hat den puren Bittergeschmack im Auge, so etwa von Chicorée und Löwenzahn oder Radicchio. Hier dann gibt es so köstliche Gerichte wie "Lauwarmer Kartoffelsalat mit Frisée und Pulpo", auch "Caesar Salad  Bitter" oder "Überbackener Chicorée", ein Gericht, das meines Wissens in den Niederlanden seinen Ursprung hat. 

Bei Bitter "süss und salzig"  geht es beispielsweise um Bitterorange, auch Grapefruit und Bitterschokolade und köstliche Rezepte wie etwa "Teecreme mit Limette, Ingwer und Kumquats" oder um "Frische Grapefruit- Törtchen" aber auch um "Salz-Cedro". 

Es folgen bittere Getränke. Hierzu gehören auch Tee und Kaffee und hier habe ich hocherfreut erfahren, dass Kaffee das B- Vitamin Niacin enthält, das eine antioxitative Wirkung hat und zur Regeneration der Haut, der Muskeln und der DNA beiträgt. Kaffee fördert die Konzentrationsfähigkeit und hat eine beruhigende Wirkung. Bei älteren Menschen stabilisiert er die Atemfähigkeit während des Einschlafens. 

Sehr gute Getränke machen neugierig und der "Kaffee- Angostura-Cocktail"   macht Lust auf mehr.

Zum Schluss werden heilende Bitterpflanzen vorgestellt und man erhält dazu noch Tee-Rezepte und anderes mehr, so etwa Rezepte für Tinkturen.

Dieses Rezeptbuch gehört zu den Highlights im Kochbuchherbst, weil neben der Präsentation  von delikaten Rezepten und damit korrespondierenden Bildern viel fachkundliches Wissen und Gesundheitsaspekte reflektiert werden. 

Jetzt ein "Pink-Grapefruit Sorbet mit Nusshippen", traumhaft! 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Im Fachhandel erhältlich

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Rezension: ROM- Das Kochbuch- Katie Parla & Kristina Gill – Südwest

Dieses schöne und dabei informative Kochbuch ist reich bebildert und schenkt dem Betrachter Einblicke in das lukullische und gesellige Leben Roms, nicht nur durch die Rezeptergebnisse, sondern auch durch eindrucksvolle Fotos, die man sich immer wieder gerne anschaut und  die zum Reisen motivieren.

Zunächst wird man ein wenig mit der kulinarischen Geschichte der Stadt vertraut gemacht und erfährt alsdann, dass in diesem Buch traditionelle und moderne Gerichte der "Cucina romana" präsentiert werden. Zahlreiche Klassiker wurden in Zusammenarbeit mit namhaften Köchen der Stadt für den Hausgebrauch adaptiert.

Anstelle der traditionellen Kapitelfolge, haben sich die Autorinnen für eine Aufteilung entschieden, die auch Platz für neue Klassiker und andere bemerkenswerte Gerichte bietet. Ihnen liegen bei der Rezeptsammlung zwei Minderheiten speziell am Herzen: Die römischen und lybischen Juden. 

Sehr gut unterrichtet wird man über die römische Küchenausstattung für zu Hause und lernt wichtige Zutaten kennen. Dazu gehört auch Fenchelpollen und natürlich Peperoncini. 

Die Rezepte sind nach Themen geordnet und zwar wie folgt: 
Snacks, Vorspeisen und Street Food 
Klassiker und Variationen
Quinto Quarto
Gemüse 
Dolci 
Getränke

Vor jedem Gericht gibt es warenkundliche Informationen. Zudem werden im Rahmen von spannend zu lesenden Textbeiträgen kulinarische Spezialitäten wie Carbonara, Guanciale, aber auch Roms heimliche Köche oder die Ghettoküche vorgestellt. 

Die Rezepte werden sehr ausführlich und dabei schrittweise erläutert. Lecker als Beigabe zu einem Glas Weißwein sind beispielsweise die "Bruschetta mit Artischocke, Zitrone und Pecorino Romana" oder auch ein Stück von der "torta rustica", die auch in römischen Weinbars angeboten wird und eine Gemüsefüllung enthält. Sehr delikat ist das Rezept für "Hähnchen mit Tomaten und Paprika" das man in Rom traditionell am Fest Mariä Himmelfahrt speist und das durch Weißwein und frischen Majoran eine pikante Note bekommt. 

Neugierig auch hat mich ein jüdisches Fisch-Gericht gemacht. Es handelt sich dabei um einen pikant zubereiteten Fisch mit Couscous. 

Sehr gute Gemüsegerichte motivieren dazu, sie auszuprobieren. Dabei überzeugen mich die "Gebackenen, gefüllten Tomaten mit Reis" ebenso wie der "Salat aus rohen Artischocken". 

Lobend erwähnen möchte ich zudem "Knusperstangen mit Oliven, Walnüssen und Zucchini" und diverse Dolci, wie etwa die Haselnuss-Meringen. 

Tolle Getränke runden alles ab. Spannend finde ich hier den Lorbeer-Degistif. Er stammt vom letzten Tiberfischer. Hier spielen Fenchelblüten, Lorbeerblätter und Wildkräuter eine Rolle. Das Rezept ist ebenso inspirierend wie jenes für Römischen Martinez. 

Sehr empfehlenswert 

Helga Konig

Rezension: Die jüdische Küche- Eine kulinarische Reise zwischen Tradition und Moderne- mit über 160 Rezepten- Texte und Bilder von Annabelle Schachmes

Dieses äußerst bemerkenswerte Kochbuch  wartet mit 160 Rezepten aus der jüdischen Küche, zudem mit einer Fülle appetitanregender Fotos von den Rezeptergebnissen und mit Impressionen jüdischer Marktgepflogenheiten auf. Dazu gibt es noch einfühlsame Texte, die den Leser motivieren, in eine Esskultur einzutauchen, die mehr als nur facettenreich ist. 

Wie Amanda Sthers im Vorwort schreibt, ist die sogenannte jüdische Küche Ausdruck eines Glaubens und der Überzeugungen, die allen Herausforderungen standgehalten haben, und – wie archäologische Fundstücke- den Ablauf der Geschichte dokumentieren. In ihren Augen ist das Werk weit mehr als ein Kochbuch, sondern darüber hinaus ein Handbuch des Überlebens mit Freude. 

Annabell Schachmes, die Autorin des Buches,   betont, dass die jüdische Küche in erster Linie eine Weltküche sei. Die hänge damit zusammen, dass jüdische Gemeinden in der ganzen Welt sich über Generationen an die Kultur und Tradition der Länder, wo sie sich niederließen, angepasst hätten. 

Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis monatelanger Recherchen und Reisen um den Globus, die Schachmes unternommen hat, um die Ursprünge der Gerichte zu verstehen.

Untergliedert sind die Rezepte in die Rubriken:

Gewürze, Eingelegtes& Würzmittel 
Vorspeisen 
Hauptgerichte 
Beilagen 
Suppen 
Street Food & 
New Yorker Delis
Brot&Backwaren
Desserts 

Über die Würzpasten Harissa und Chratin liest man Wissenswertes, lernt Zitronen in Salz auch Gurken in eine bemerkenswerte Marinade einzulegen, die durch Estragon und Pfeffer sehr pikant schmeckt. Das Rezept für die Baharat-Gewürzmischung sollte man sich gut einprägen, denn es ist in der israelischen Küche nicht hinwegzudenken. 

Sehr gute Vorspeisen, darunter auch "Pierogi", ein traditionelles Gericht, aus der polnischen Küche kann unterschiedlich gefüllt werden. Das gleiche gilt für die etwas kleineren Teigtaschen mit dem Namen "Pirioschki". 

Sehr delikat sind die Salate, so etwa der "Orangensalat mit Oliven und Granatäpfeln", der durch frischen Ingwer eine besondere Note erhält und köstlich auch ist der "Fenchelsalat mit Anis", der bestens als Beilage zu Fisch passt. In der Folge dann erfährt man mehr über "Brikteig-Taschen". Sie kommen aus der sephardischen Küche und werden zu jeder Gelegenheit gegessen. Anhand von Fotos wird schrittweise gezeigt wie man sie zubereitet und erhält zahlreiche Rezepte für unterschiedliche Füllungen. 

Ähnlich wird bei "Böreks" vorgegangen, deren Teig mich am meisten anspricht. Es handelt sich dabei um Filo-oder Blätterteig. "Schaschuka" ist eine Tomatenspeise, die meiner Vorliebe für Tomaten und Chili sehr entgegenkommt, aber auch "Hraime", eine Speise mit vielen Tomaten und Fisch finde ich köstlich und bin verwundert, dass ich beide Gerichte seit langer Zeit  schon zubereite, ohne zu wissen, dass es Gerichte aus der jüdischen Küche sind. Bislang glaubte ich, es seien eigene Kreationen, o.k.,  meine Ururgroßmutter war eine geborene Goldstein... 

Immer wieder faszinieren Fotos von Märkten. Ein Rezept für "Gefüllten Auberginen" mit Feta, Granatäpfeln und frischer Minze zaubert den Sommer auf den Tisch und "Gefilte Fisch", eine aschkenasische Spezialität, die man bis ins 17. Jahrhundert hinein bereits im polnischen Schetel servierte, muss man zubreiten, um eine Idee von der jüdischen Küche zu erhalten. 

Tomaten und Knoblauch spielen bei vielen Speisen eine große Rolle, nicht nur jenen, die tunesisch beeinflusst sind. Eine Sabbat-Spezialität aus dem Irak heißt "Tbit". Es handelt sich dabei um ein köstlich zubereitetes Huhn. 

Man lernt Speisen mit Couscous zuzubereiten und erfährt mehr über Tajines- nordafrikanische Schmorgerichte, die in speziellen Gefäßen mit konischen Deckeln gleichen Namens zubereitet werden. 

Außergewöhnliche Beilagen machen neugierig, so etwa "Kascha", ein Gericht aus Buchweizen. Gefallen hat mir u.a. die Graupensuppe mit Rindfleisch und Steinpilzen und die köstlichen Brot & Backwaren sowie die Desserts und hier speziell die andalusisch-jüdische Gebäckspezialität "Montecaos" wie auch "Gefüllte Datteln und Mandeln". 

Zum Schluss des Buches wird man übrigens noch mit jüdischen Feiertagen und diesbezüglichen kulinarischen Gepflogenheiten und Bräuchen vertraut gemacht und darf sich freuen, dass die Rezepte sehr gut erklärt sind und man seinen Gästen das ein oder andere dazu erzählen kann, so etwa zu den Rezepten von "Pastrami", die sich  durch die Migration vieler aschkenasischer Juden Ende des 18. Jahrhunderts verändert haben.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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