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Rezension: Dali- Die Diners mit Gala- TASCHEN

Mit diesem Prachtband aus dem Verlag TASCHEN erwartet den Leser ein besonderer Leckerbissen. Es handelt sich um ein Buch Salvatore Dalis, das 1973 erstmals in französischer Sprache erschien, in welchem der Künstler ein neues Universum enthüllt und zwar ein "Feenmärchen von spritziger Intelligenz und dionysischem Jubel".

Man erfährt zunächst Wissenswertes über Dalis Gastro-Ästhetik. Dazu schreibt er u.a.: "Was die hohe Kunst der Küche angeht, so gehört sie nicht zu meiner ursprünglichen Natur, sondern zu meiner tiefen, ornamentalen, aufgepfropften Natur, die das Genie zu seiner Entfaltung in jenen kalten Höhenzonen des reinen Ästhetizismus benötigt."

Der Leser von "12 Diners mit Gala" wird eingangs sogleich mit Fotos von Büfetts, die eine unendliche Pracht entfalten, überrascht. Den Meister selbst erlebt man beim Genießen und kann sich alsdann in 136, teilweise farbig illustrierte Rezepte vertiefen. 

Unter diesen befinden sich einundzwanzig von ungekrönten Königen der Gastronomie: Lasserre, La Tour d`Argent, Maxim´s und Le Buffet de la Gare de Lyon. 

Vorgestellt werden: Exotische Gerichte, Eier und Meeresfrüchte, Vorspeisen, Fleisch, Schnecken und Frösche, Fisch und Krustentiere, Wild und Geflügel, Schweinefleisch, Gemüse, Aphrodisiaka, Entremets und Desserts sowie Hors d `oevre. 

Die Gerichte sind gut beschrieben und nachkochbar, allerdings  mitunter etwas eigenwillig, was die Zutaten anbelangt. Wunderbare Illustrationen lenken immer wieder für eine kurze Weile von den Rezepten ab. Das gilt auch für ein Rezept von Maxim´s. Dabei handelt es sich um "Wachteleier mit Bandar-Pahlavi-Perlen."

Vorgestellt werden u.a.  Rezepte  wie "Langusten-Parfait", auch "Austern à la Brolatti" und andere Köstlichkeiten. Dazwischen dann gibt es stets aufs Neue Bilder, die feines Tafelgeschirr und die opulenten Speisen präsentieren. Ein "Gefüllter Lammrücken Hochplateau im eigenen Saft gebraten" , ein weiteres Rezept von Maxim`s, ist fast puristisch. Dann gibt es Gerichte wie etwa "Schneckenragout" oder "Froschcreme", die  ein wenig surreal auf den Leser wirken. Aber  man findet auch auch  Delikatessen wie "Weinbergschnecken in Chablis" oder aber  "Steinbuttfilets in Sahne", die man sofort nachkochen möchte.

Luxus-Rezepte sind im Werk die Regel. Dazu gehört auch der "Hummer mit schwarzen Perlen", der "Fasan im Portwein" und die "Rebhühner auf Toast". Es ist eindeutig ein Fest der Sinne, das dem Leser in diesem Buch entgegengebracht wird,

Irgendwann wird eine Textpassage aus "Gargantua"  zitiert. Dann folgen erneut tolle Rezepte und beeindruckende Illustrationen. Man hat die Chance ein "Aphroditen-Püree" oder eine "Sirenenschulter", aber auch "Pastete Königin von Saba" oder  "Die Brustspitzen der Venus"  sich beim Lesen bereits auf der Zunge zergehen zu lassen und  beginnt  sich zu fragen, was  dieses Buch ist.

Kurz skizziert ist es eine Mischung aus Tausendundeine Nacht,  römischem Festgelage und einer französischem Barocktafel, dabei surreal wie die Kunst Dalis und doch nachkochbar im Hier und Heute. 

...und auf den Punkt gebracht ist es: 

Ein  beeindruckendes Kochbuch für sinnesfrohe Kunstfreunde. 

Empfehlenswert.

Helga König

Überall im Buchhandel erhältlich

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