Das vorliegende Buch ist in Zusammenarbeit mit der UFA-Revue, dem Fachmagazin für Schweizer Landwirtschaft entstanden. Die einzelnen Rezeptautoren und –autorinnen werden stets bei den Rezepten genannt.
Markus Röösli, Chefredakteur und Verlagsleiter der UFA-Revue hat das Vorwort verfasst. Hier liest man, dass das Buch der Schweizer Landwirtschaft eine Stimme geben möchte.
Das ist gelungen, denn neben Rezepten Schweizer Bauernfamilien, erfährt man die Bedingungen unter denen die Zutaten auf den knapp 50 000 landwirtschaftlichen Betrieben in der Schweiz hergestellt werden.
Das reich und dabei eindrucksvoll bebilderte Werk ist untergliedert in:
Getreide, Fleisch, Kartoffeln, Milchprodukte und Eier, Gemüse, Obst und Beeren sowie Landwirtschaftlich Nischenprodukte
Derzeit deckt die Schweiz rund 90% ihres Bedarfs an Brotgetreide selbst ab. Vorgestellt werden deshalb zunächst Rezepte der Bäuerinnen in Wort und Bild, in denen Getreide eine Rolle spielt. Wer an die Schweiz denkt, denkt nicht zuletzt an Käse und insofern fällt das Rezept für den "Pikanten Ribefladen" sofort ins Auge, weil dieses ohne Käse nicht denkbar wäre. Käse spielt aber auch bei weiteren Rezepten der Rubrik Getreide eine Rolle, so etwa bei dem einfachen Nudel-Gericht "Hindärsi-Magärooni.
Wer ein Schweizer Brot backen möchte, sollte sich das Rezept für ein "Urdinkelbrot" genau durchlesen und wer es gerne süß mag, findet hier in der Rubrik "Getreide" mehrere Möglichkeiten sich auszutoben. Beispielsweise bei den "Aniswürfeln", einer traditionelle Leckerei, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man ein Süßmäulchen ist.
Zwischen den Rezeptseiten finden sich immer wieder Wissenswertes über das Tun der Landwirte und Landwirtinnen. So aufgeklärt, studiert man bewusster die Rezepte für Fleischgerichte aus der Schweiz. Hervorheben möchte ich "Gefüllte Pouletbrüstchen", die sehr delikat zubereitet sind und auch die "Rindsbäggli", zu denen übrigens das "Urdinkelbrot" sehr gut schmeckt.
Als Nächstes liest man Wissenswertes über Kartoffeln, die in der Schweiz gerne gegessen werden und kann sich alsdann in Kartoffelrezepte vertiefen. Ob man bei uns all die Wiesenkräuter findet, die im Rezept für "Folienkartoffeln mit Wiesenkräutern" eine Rolle spielen, möchte ich bezweifeln. Es müssen ja nicht alle sein. Probieren lohnt sich dennoch.
Käse findet man auch in vielen Kartoffelgerichten, natürlich in den "Ofenrösti" und in den "Appenzeller Käseknöpfli", alles Speisen, die nach langen Spaziergängen rufen, um das darin enthaltene Fett wieder abzubauen.
Die Schweizer essen pro Kopf im Jahr 190 Eier, liest man, dazu noch den vielen Käse. Eigentlich ein Wunder, dass sie das alles gesundheitlich locker wegstecken. Es müssen die Berge sein, die sie erklimmen…!
Gezeigt wird u.a. wie man Quark selbst herstellt und es werden in der Rubrik "Milchprodukte und Eier" leckere Rezepte, wie etwa für einen "Zwetschgenauflauf", aber auch für eine "Joghurttorte" vorgestellt.
Die Schweizer und ihr Gemüse sind ein weiteres Thema. Als Rezepte warten tolle Salate und köstliche Gratins etc. darauf, nachgekocht zu werden.
Was noch? Man liest beispielsweise Wissenswertes über Beeren. In der Schweiz werden 890 Hektar Beeren kultiviert. Da Beeren einen sehr positiven Einfluss auf die Gesundheit haben, gibt es im Segment "Obst und Beeren" auch einige bemerkenswerte Rezepte, neben anderen Köstlichkeiten, vor allem mit Äpfeln oder Birnen. Hervorheben möchte ich ein Kuchenrezept mit Dörrbirnen. Es handelt sich um den "Toggenburger Schlorzifladen", der als Dessert überzeugt, weil es außergewöhnlich mundet.
Ganz zum Schluss dann gibt es noch einige Rezepte unter der Rubrik "Landwirtschaftliche Nischenprodukte". Dazu kann man im Vorfeld Wissenswertes lesen, sei es zu Safran oder auch Honig und Rezepte wie etwa "Safranknöpfli" oder auch "Geschmortes Poulet mit Honig und Zitrone" nachkochen.
Auf Süßmäuler warten dann noch die „Basler Leckerli“, die zu einer Tasse Schümli vortrefflich schmecken.
Ausprobieren lohnt sich. In den gehaltvollen Rezepte wird weder mit gesättigten Fetten noch mit Zucker gespart. Bewegung ist also angesagt, wenn man Schweizerisch schlemmen will.
Maximal empfehlenswert für alle, die gerne über den Tellerrand hinausgucken.
Helga König
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