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Rezension: Die Geschichte beginnt mit einem Huhn- Rezepte, für die es sich zu leben lohnt- Ella Risbridger



Das Buch beruht auf drei Grundregeln, die es unbedingt zu beachten gilt: 

1. Salze dein Pastawasser 
2. Nimm im Zweifelsfall Butter 
3. Mach einfach weiter 

Diese drei Grundregeln stehen am Anfang des sehr geschmackvoll illustrierten Rezeptbuches und deuten darauf hin, dass die Rezeptbuchautorin es locker angehen lässt.

Ella Risbridger ist eine Geschichtenerzählerin, die beim Kochvergnügen immer wieder Anekdoten erzählt. Dadurch entsteht Nähe zu ihr. Man begreift, weshalb sie die präsentierten Gerichte in einer ganz bestimmten Art kocht. 

Der Reigen (bestehend aus 80 Rezepten) beginnt mit einem sogenannten "Mitternachtshuhn", das mit 8 Zehen Knoblauch und delikaten Kräutern pikant gewürzt wird. Die Autorin erklärt sehr gut wie das Huhn zubereitet wird und bietet allen, die das Rezept nachkochen wollen genügend Raum für kleine geschmackliche Veränderungen. Ihr geht es um Kochfreude und auch darum, dass man das Weingenuss dabei nicht vergisst. 

Diesem ersten Eindruck folgt ein Gang durch die Küche. Hier erfährt man, welche Utensilien für die Rezepte notwendig sind und was in der Speisekammer, im Eishaus, Kühlschrank und Gefrierfach vorrätig sein sollte. Gefallen hat mir, dass die Autorin Tipps gibt, was man tun kann, wenn etwas schief geht. "So was passiert eben", lässt sie die Leser unverkrampft wissen. 

Dann folgt der Rezeptteil, untergliedert in: 
Frühstück Suppe & 
Brot Picknicks & Pack-Ups 
Vorratsschrankgerichte & Mitternachtsgelage 
Wochenendküche 
Süße Sachen 

Auch hier wieder wartet sie mit einer Fülle kurzweiliger Anekdoten auf und zeigt wie man bei ihr frühstückt. Von Beeren-Crumble über Porridgee-Muffins, hin zu Würstchen, Spiegelei und Pommes und schlussendlich Wiener Eiern, findet man alles, was der Gaumen am frühen Morgen begehrt, wenn der Magen leer ist. So lässt sich gut gelaunt in den Tag starten. 

Wer Ferien hat, kann anschließend ein Brot backen. Warum nicht mit einem "Böse-Stiefmutter-Schwarzbrot" beginnen? Es soll sehr gut zu Rote-Bete-Suppe und Graves-Lachs schmecken. Ein Rezept für eine "Rauchige Rote-Bete-Pistazien-Suppe" lernt man in der Folge kennen. An Knoblauch wird auch hier nicht gespart. Alle Suppenrezepte werden gut erklärt, auch die "Perfekte Rösttomaten-Knoblauch-Suppe", die ein ideales Sommergericht ist. 

Ein paar praktische Tipps für Picknicks & Pack-ups läuten das nächste Kapitel ein. Hier möchte ich die "Paté nach Art des Großen Mannes" hervorheben, die zu Baguette und einem Glas Rotwein überzeugt. 

Ella Risbridger kocht international. "Ziegenkäse im Blätterteig mit Salsa" kommt griechisch angehaucht daher und die "Aufmunternden Chili-Zitronen-Spaghetti" eindeutig italienisch. 

Im Kapitel "Vorratsschrankgerichte & Mitternachtsgelage" findet man u.a. "Drei Ideen und ein Ei. Wie man langweilige Gerichte schnell interessant macht." Solche Tipps sollte man sich merken.

Es folgen Rezepte für die Wochenendküche. Hierzu gehört u.a. das "Rosa Roastbeef für zwei", aber auch die "Samstagnachmittagslasagne mit geschmortem Lauch", ein Muschelgericht und ein Hühnercurry. Spätestens jetzt wird jedem klar, dass in diesem Buch das Huhn nicht zwingend eine Hauptrolle spielt. Halt, bei den Süßen Sachen schon…! Selbst bei dem "Gewürzkuchen für Dachbodenleseratten" geht nichts ohne Eier.

Alles in allem ein kurzweiliges Rezeptbuch, das die Autorin nicht grundlos ein "Manifest der Augenblicke" nennt, für die es sich zu leben lohnt. 

Das Buch endet, mit diversen Rezepten für Brühen, die man im Gefrierfach gut aufbewahren und in vielen Gerichten zum Einsatz bringen kann. 

Ein gelungenes Kochbuch, das in unsere kommunikative Zeit passt, wo man weder während des Essens noch beim Kochen schweigt. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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