Der leider schon verstorbene Koch und international angesehene Maler Arto der Haroutunian ist der Verfasser dieses Kochbuchs, das von Monika Sattrasai in Deutsche übersetzt worden ist. Die traumhaften Bilder wurden von der Fotografin Barbara Lutterbeck realisiert.
Das Kochbuch stellt eine Liebeserklärung an die orientalische Küche dar. Überrascht wird der Leser nicht nur mit 130 Rezepten, sondern nicht selten auch mit geschichtlichen und warenkundlichen Informationen zu den einzelnen Rezepten.
Das Kochbuch stellt eine Liebeserklärung an die orientalische Küche dar. Überrascht wird der Leser nicht nur mit 130 Rezepten, sondern nicht selten auch mit geschichtlichen und warenkundlichen Informationen zu den einzelnen Rezepten.
Die Rezepte sind untergliedert in:
Mezze
Suppen-Eintöpfe
Salat
Eierspeisen
Fisch
Geflügel
Fleisch
Reis, Nudeln
Brot
Desserts und Getränke
Es ist nicht mein erstes orientalisches Kochbuch, das ich rezensiere, insofern interessieren mich Besonderheiten, sprich kulinarische Spezialitäten, die über "Tabouleh", "Hummus-Bi-Tahina", "Falafel" und "Kibbeh Naya" hinausgehen.
Gleich bei den Vorspeisen habe ich eine Köstlichkeit entdeckt, die aus Israel kommt: "Avocado mit Walnüssen". Das Rezept enthält noch viele andere delikate Zutaten. Auch Vegetariar werden es mögen. Sehr vielversprechend ist das Aroma der armenischen Vorspeise "Kohlsalat mit Sesam und Walnüssen", an dem Sumach nicht fehlen darf, aber auch die "Hühnersuppe mit Walnüssen und Damazenerpflaumen", ein Rezept aus Georgien, das mit Zimt zubereitet wird.
Bei den Salaten bin ich besonders angetan von "Karottensalat mit Rosinen", der mit Zitronen- und Orangensaft aromatisiert wird. Es handelt sich um ein Gericht aus dem Iran, ähnlich wie der "Spinatsalat mit Pistazien", der genauer iranisch-kurdischer Herkunft ist und im gesamten Kaukasus beliebt sein soll.
"Mirza Ghassemi" ist ein Auberginen-Rührei, das nach einem persischen Dichter aus dem 18. Jahrhundert benannt wurde und das 6 Knoblauchzehen enthält, insofern wohl eher nicht während der Arbeitstage gegessen werden sollte, es sei denn man arbeitet im stillen Kämmerlein.
Der "Persische Fischtopf" besticht durch seine exotische Würzung, u.a. mit Bockhornklee und den getrockneten Limonen. (Tipp: Hobby-Köche im Großraum Frankfurt können diese beim Perser in der Kleinmarkthalle in Frankfurt kaufen).
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch ein altes Gericht aus dem Irak: "Huhn in Aprikosensoße". Dieses Gericht ist schon in Al-Baghdadis mittelalterlichem Küchen-Almanach aufgezeichnet worden. Das Lieblingsrezept der Iraner ist allerdings ein "Mit Früchten gefülltes Hähnchen", dessen Innenleben aus Äpfeln, Pflaumen, Trauben und Aprikosen besteht.
Kibbehs gehen übrigens auf die Assyrer zurück. Diese Hackfleischkugeln sind der Stolz der syrischen und libanesischen Küche. Im Buch finden sich für diese Spezialität einige sehr leckere Rezepte.
Bei den Reisgerichten bin sehr sehr angetan von dem "Tomatenreis", der durch die blanchierten Tomaten und das getrockenete Basilikum beinahe italienisch daherkommt. "Pilaw mit Mandeln und Datteln" bereiten die Beduinen gerne zu. Man sollte bei diesem Gericht keinesfalls auf das Rosenwasser verzichten, weil dieses der Speise einen geheimnisvollen Touch verleiht.
Im Garten meiner Mutter steht ein Feigenbaum. Dieser Feigenbaum macht mich stets neugierig auf Feigenrezepte. Gekochte Feigen in Sirup mit gehackten Pistazien erfreuen nicht nur den Gaumen der Iraner. Das gilt übrigens auch für "Kompott aus Trockenfrüchten". Das im Buch enthaltene Rezept kommt aus Armenien und enthält neben der Früchte, dem Honig, den Sultaninen, dem Zimt, den Pistazien und anderen Ingredienzien auch Cognac.
Den "Kaffee nach Beduinenart" trinke ich soeben. Safran und Kardamomsamen machen das Getränk zu einem Kuss des Himmels, den man nicht verschämt ablehnen sollte.
Empfehlenswert.
© 2010 „Zauber der orientalischen Küche“, Edition Styria / Gérard Degeorge (S. 56)
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.
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