Susanne Fischer- Rizzi, die Autorin dieses anspruchsvollen, reich bebilderten schönen Buches, das weit mehr ist als ein Kochbuch im herkömmlichen Sinne hat zunächst Philosophie studiert, bevor sie sich zur Heilpraktikerin ausbilden ließ. In Indien studierte sie ayurvedische und tibetische Kräuterheilkunde. Zudem wurde sie von indianischen Heilerinnen und Heilern unterrichtet. Heute lebt Fischer -Rizzi in einem Bauernhaus in den Allgäuer Bergen und hat zwischenzeitlich dreizehn Bücher zu den Themen Naturheilkunde sowie Aromatherapie geschrieben.
Die Fotos in diesem Buch hat Ulla Mayer-Raichle realisiert.
Vor mir liegt die 5. Auflage des Werkes, das nicht grundlos mit der Goldlorbeeren-Medaille und dem Goldenen Lorbeerblatt von Historia Gastronomica Helevetia als auch mit der Silbermedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands ausgezeichnet worden ist.
Untergliedert ist das Buch in vier große Abschnitte. Im ersten Abschnitt erfährt man was Safran, - das rote Gold- überhaupt ist, wo es wächst und woher es kommt. Man lernt die Blüten des Safrankrokus anhand von Bildern kennen und auch die dunkelroten Safranfäden, die aus dem Blütenkelch herauswachsen. Um ein Kilo von ihnen zu sammeln, benötigt man zwischen 250 000 und 360 000 Stück.
Safran ist nicht billig. Derzeit kostet 1 Kilo bis zu 6000 Euro.
Als ursprüngliches Herkunftsland der Kostbarkeit wird Kaschmir genannt. Dort wurden Kulturen des wilden Safran an den Hängen des Himalaja angelegt. Wer sich über die Geschichte und Verbreitung des Safran näher kundig machen möchte, wird im Buch sehr gut informiert. Dabei bleibt der Handel mit dem roten Gold nicht ausgespart. Handel mit Gewürzen galt als einträglichstes Geschäft des Abendlandes.
Nicht zuletzt Venedig und der Vatikan drängte nach gewinnbringendem Safranhandel, der damals auch ein Motiv für Kriege im Orient war.
Über echten und gefälschten Safran wird man ausführlich durch Bilder und Texte aufgeklärt, bevor man Näheres über das Heilen mit Safran erfährt. Schon die Ägypter nutzen ihn als Heilmittel.
In allen Zeiten nahm man an, dass Safran verjüngt und die Organe revitalisiert. In der europäischen Heilkunde wird Safran mit Wein, Tee oder Milch gemischt. Die Autorin berichtet über Safran in der ayurvedischen und der traditionellen chinesischen Heilkunde, in letzterer wird er bei stagnierender Lebensenergie verordnet, aber auch zur Stärkung von Herz und Leber.
Man erfährt Wissenswertes zur Dosierung, zum Aroma, zur Löslichkeit, zum Zusammenspiel der Zutaten, zum Einkauf und der Aufbewahrung von Safran bevor die Koch-Rezepte folgen.
Diese sind untergliedert in: Suppen, Fisch, Fleisch und Geflügel, Reis, Teigwaren und Co, Gemüse und Kräuter, Desserts, Gebäck, Getränke, Liköre, Wein und Elixiere.
Die Rezepte werden alle sehr gut erklärt und erweisen sich als äußerst delikat. Sonntagsgerichte, zumeist.
Das gilt für die "Kastilische Safran-Mandel-Suppe" ebenso wie für die "Spanischen Thunfischfilets", auch für die "Bouillabaisse", die sich in der Rezeptur allerdings nicht von Rezepten anderer Kochbücher unterscheidet.
Sehr gut ist die Zusammenstellung der Zutaten für das "Lammcouscous aus Marokko" und lobenswert auch das "Madras –Chicken-Curry".
Gefallen hat mir die Anekdote, die dem Rezept für "Risotto Alla Milanese" beigefügt ist, ein einfaches, aber exzellent schmeckendes Gericht, zu dem ein Glas trockener Weißwein bestens passt.
Nicht vergessen wurde das Rezept für die "Spanische Paella" sowie für "Persischen Mandelreis" und das Rezept für die "Aioli".
Desserts vom feinsten, so etwa "Zulaidas Datteln", die als Zutaten nicht nur Safran, sondern Rosenwasser, gehackte grüne Pistazien und Honigmarzipan enthalten. Überzeugend auch die "Orangen im Bett" und die "Safraneiscreme", die "Russische Bärentatzentorte" und die tollen Getränke zum Schluss.
Der "Nektar der Mondgöttin" wirkt ähnlich beruhigend wie der "Sonnenstrahlentee". Am neugierigsten aber macht mich der "Altrömische Gewürzwein nach Apicius", den ich bislang noch nicht zubereitet habe, weil ich eine der Zutaten vermutlich nur bei einem Gewürzhändler in Wiesbaden erwerben kann. Es handelt sich hierbei um Mastixkörner.
Wer sein Herz stärken möchte, sollte ein Angelika-Elixier für ein langes Leben zubereiten und sich zudem diese Zeilen merken, die ich zu Ende des Buches entdeckt habe,
"Lass Dein Lachen hellschimmernde Lust sein
wie glitzerndes Licht auf rieselnden Wellen
Lass Dein Leben leicht dahintanzen am Rande
Der Zeit wie der Tautropfen am Rande des Blattes.“
(Rabingranath Tagore)
Sehr empfehlenswert.
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Verlag und können dort das Buch bestellen http://www.at-verlag.ch/buch/978-3-03800-613-8/Susanne_Fischer-Rizzi_Das_Safran_Kochbuch.html
Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke kaufen und diesen dadurch unterstützen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen