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Rezension: Kochen wie anno dazumal.

Dieses Buch wird jene kulinarisch interessierten Leser begeistern, die wissen möchten, wie man zu Anfang des letzten Jahrhunderts gekocht hat. Beatrice Hintermaier hat die Rezepte der böhmischen Köchin M.W. zu Trautenau, die ihrem Beruf in der alten Grafenstadt Haag in Oberbayern nachging, von der Sütterlinschrift in die heutige übertragen und dabei alle mundartlichen Redewendungen und sämtliche Schreibfehler, auch die fehlerhafte Interpunktion unkorrigiert übernommen.

Hintermaier hat zum besseren Verständnis die erforderlichen Zutaten den Rezepten jeweils vorangestellt und die alten Maße und Gewichte in moderne Mengenangaben übertragen. Im Glossar werden alte und fremdsprachliche Begriffe erklärt, so etwa das "Almode- Gewürz", eine Mischung aus Ingwer, Pfeffer und Piment, oder "Weinschotto", eine Sauce aus Wein und Eigelb.


Die Rezepte sind sowohl in unserer als auch in Sütterlinschrift abgedruckt, was dem Buch einen nostalgischen Flair verleiht. Hintermaier hat das Buch mit sehr schönen Aquarellen illustriert. Dargestellt hat sie alte Küchen, Kochgeräte und Hausrat, die sie in alten Bauernhäusern der Freilichtmussen in Oberbayern entdeckt hat.

Wer möchte, kann die Rezepte auch nachkochen. Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Zutaten kaum von den Zutaten, die man heute verwendet. Vielleicht wird etwas großzüger bei der Verwendung von Eiern agiert, auch Mehl spielt in Saucen noch eine Rolle und mit Butter wird nicht eben sparsam umgegangen. Dass die Menschen dennoch teilweise sehr alt wurden, hing wohl damit zusammen, dass sie sich mehr bewegt haben.


Eine Bereicherung für die Kochbuchbibliothek.

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