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Rezension: Vom Vergnügen eine gute Köchin zu sein (Gebundene Ausgabe)

Die Gourmetjournalistin, Restaurantkritikerin und Autorin Katja Mutschelknaus hat ihr Buch allen großen Bratenköchinnen gewidmet. Der Untertitel heißt nicht grundlos "Vom Vergnügen, eine gute Köchin zu sein".

Das Buch enthält insgesamt 14 Kapitel, die drei Themenbereichen unterstellt sind:

1. Vom weiblichen Appetit auf höfische Genüsse
2. Kochen im bürgerlichen Zeitalter
3. Die Küche als Sehnsuchtsort.

Am Ende eines jeden Kapitels wartet die Autorin mit einem Kochrezept aus vergangenen Zeiten auf. Hierdurch erkennt der Leser, dass es in allen Zeiten Menschen gab, die Wert auf geschmackvolle Speisen legten.

Bevor die weibliche Emanzipation ihre ersten Blüten trieb, soll die Küche der Frauen in der öffentlichen Meinung kaum nennenswertes Prestige gehabt haben. Weshalb dies so war, erläutert die Autorin auf Seite 12 ausführlich. Über 5000 Jahre hindurch besaßen männliche Köche das Monopol der höfischen Kochkunst und damit der repräsentativen Küche. Erst im 18. Jahrhundert begannen Frauen die Männerbastion der hohen Schule der feinen Küche allmählich für sich zu gewinnen. Was einst dem Kaiser der Mundkoch war, so Mutschelknaus, war dem Bürger nun die Köchin. Die Kochkunst der "Perle", über die die Autorin näher berichtet, diente dazu, das Ansehen des Hauses zu mehren. Von da an erschien die Kochkunst der Frauen in neuem Licht.

Ausführlich liest man vom Küchenalltag der so genannten Perlen in vergangenen Tagen, auch von ihrer sozialen Herkunft. Eine geregelte Ausbildung, eine Kochlehre und dergleichen mehr waren damals noch unbekannt und so verlief im glücklichen Fall die Karriere ungelernter weiblicher Küchenberufe wie folgt: Die Mädchen begannen als Scheuermagd oder als Mädchen für alles und erklommen allmählich die Leiter zu Köchin, die dann beispielsweise eine "Seezunge mit Wermut"(S. 27) kreierte, so wie einst Antoinette Carnet, eine Köchin aus Paris.

Mutschelknaus geht der Frage nach, weshalb in den Küchen bei Hofe zumeist Männer das Zepter führten und verdeutlicht, dass bis zur Französischen Revolution und noch das ganze 19. Jahrhundert hindurch, sich Köche nicht als Berufsstand mit einer eigenen Identität, die sich in individuellen Symbolen ausdrückt, definierten. Die Wechselwirkung zwischen Hofkoch und Potentat finde ich interessant. Sie macht deutlich, weshalb Frauen so lange der Zugang in diese Domäne verschlossen blieb.

Wissenswertes liest man über Philippine Welser(1527-1580), deren berühmtes Kochbuch nicht aus ihrer Feder stammte. Dieses Kochbuch gehört heute zum Inventar des Kunsthistorischen Museums Wien. In diesem Werk sollen sich Rezepturen an Rezepturen reihen und zwar in sorgfältiger, geradezu nüchtern wirkender Kanzleischrift,(vgl.: S.38).

Thematisiert wird in der Folge die fürstliche Pracht am bürgerlichen Tisch und hier die 9--14 Gänge- Menüs, die Köchinnen für 12 bis 36 Personen zubereiteten. Jean Anthèlme Brillat-Savarin (1755-1826) soll die bürgerliche Renommiersucht karikiert und sich über die zu Geld gekommenen Herrschaften, bei denen sich die Tische bogen, belustigt haben, (vgl. S. 44).

In der Folge wird sehr gut nachvollziehbar erläutert, was eine Köchin vom alten Schlage alles wissen und können musste. Das Schlachten von Kleintieren gehörte übrigens zum Alltag dieser Perlen. Wie die Autorin richtig anmerkt, war nervenstarker Pragmatismus angesagt.

Die Autorin widmet der Mutter aller Kochbücher Isabella Mary Beeton (1836-1865) ein Kapitel, thematisiert die pädagogische Bedeutung von Kochbüchern in vorangegangener Zeit, das zum unentbehrlichen Nachschlagewerk für die Tücken des Alltags zwischen Spültisch und Bratröhre wurde, (vgl.: S. 66). In diesem Zusammenhang liest man auch von Henriette Davidis (1801-1876) und deren Rezept "Suppe von marinierten Schildkrötenfleisch". Gottlob, dass die armen Tiere heute unter Naturschutz stehen.

Lesenswert sind nichts zuletzt auch die Kapitel über die französische Kochschule und die Frauen sowie die Gaumenfreuden der englischen Herrenhäuser. Dort lag der Herrschaftsbereich der Köchinnen in einem Paralleluniversum, das von der Welt der Herrschaft aus gesehen, möglichst unsichtbar zu wirken hatte.

Man liest von Köchinnen, die in Familien eine Art Faktotum waren und von der italienischen Pastaküche als patriotisches Projekt, von den böhmischen Köchinnen, die den Ruhm der Wiener Küche mehrten und von der Zeit als die weibliche Rolle in der Küche zum Politikum wurde. Interessanterweise vollzog sich die Eroberung der Sternegastronomie durch die Frauen zeitgleich mit der Durchsetzung des allgemeinen, gleichen und freien Frauenwahlrechts.

Madame Brazier (1895-1977) erhielt für ihre beiden Restaurants 3 Sterne und galt in Frankreich als große Persönlichkeit. Dass es heute viele Spitzenköchinnen gibt, verdanken wir nicht zuletzt der Emanzipation und dem unverkrampften Umgang mit kulinarischen Ambitionen. Freude am Kochen wird nur noch von dümmlichen Ignoranten als Indiz für verminderte intellektuelle Fähigkeiten bei Frauen gedeutet. Immerhin.

Ein Buch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Marcellas Geheimnisse. Meine italienische Kochschule. Mit 120 Originalrezepten (Gebundene Ausgabe)

Ein Kochbuch, das ich seit Jahren immer wieder gerne zur Hand nehme, wenn ich mich anschicke italienisch zu kochen, ist "Marcellas Geheimnisse", das 120 Originalrezepte der berühmten Kochlehrerin Marcella Hazan enthält. Dieses Kochbuch verzichtet völlig auf photographische Darstellungen der Rezeptergebnisse.

Marcella beginnt mit einem Meisterkurs und überreicht hier ihren Schülern den Universalschlüssel zum Geschmack."Insaporire" ist nach ihrer Ansicht ein wesentlicher Schritt in der Zubereitung fast aller italienischer Gerichte; hierbei wird der Geschmack einer oder mehrerer Zutaten extrahiert und entfaltet, (vgl.: S.25). Wie das genau funktioniert, erklärt die Autorin für jeden bestens nachvollziehbar.

Man liest in der Folge Wissenswertes zu Garprozessen von Gemüse, Nudeln, Reis, Huhn, Fisch, Schalen- und Weichtieren. Hier auch erfährt man, dass die Zartheit von Tintenfisch, Oktopus und Sepia nach den ersten Minuten kräftigen Garens verschwindet und erst nach 45 kräftigen Garens wiederkehrt. (Den Garprozess kann man beschleunigen, wenn man einen Weinkorken mit kocht. Dieser Tipp ist übrigens von mir).

Marcella macht den Leser mit den Geheimnissen beim Braten vertraut und auch in jene einer gelungenen Pasta, sowie mediterraner Gewürze, auch von Gemüse und italienischen Käsesorten wie Pecorino, bevor sie mit dem Rezeptteil aufwartet.

Ihre Rezepte unterteilt sie in: Crostini, Antipasti, Häppchen und Eingelegtes; Suppen; Reis; Pastasaucen; Hausgemachte Pasta und Gnocci; Fisch und Meeresfrüchte; Huhn, Kalb; Rind; Lamm; Schwein; Gemüse; Salate; Süßes aus dem Backofen; Eis, Halbgefrorenes und Mascarpone.

Die Rezepte können selbst Anfänger nachvollziehen, weil die Autorin sehr gut erklärt und weil sie die Rezepte in kleinen Arbeitsschritten präsentiert.

Bei den Suppen empfehle ich gerne die leckere "Miesmuschelsuppe auf Bosa-Art". Bosa ist eine Stadt an Sardiniens Westküste. Diese Muschelsuppe wird so einzigartig durch den gerieben Pecorino, den man in Muschelsuppenrezepten ansonsten nicht verwendet.

Sehr delikate Pastasaucen erfreuen den Hobbykoch und dessen Gäste, z.B. "Pastasauce mit frischem Thunfisch und Zucchini", an der der Weißwein nicht fehlen darf. Ich verwende Riesling, der pikanten Säure wegen.

Raffiniert und fast ein wenig orientalisch schmeckt die "Mitternachts-Pastasauce mit Pinienkernen und Rosinen", der ich immer etwas Chilischrot begebe. Marcella würzt hier nur mit feinem Meersalz.

Superlecker finde ich das Gericht "Geschmorte Shrimps mit Tomaten, Chilischoten und Kapern", die mit einer Scheibe geröstetem Weißbrot und einem Glas Rosé vortrefflich munden. Bei den Kapern sollte man m.E. hier die kleinste Sorte verwenden.

"Kalte Langusten nach katalanischer Art" sind der Höhepunkt eines edlen Büffets. Man muss die Tiere nicht lebend kaufen, sondern erhält sie bereits gekocht und kann gelassener zu Werke gehen, wenn es um die Zubereitung der Speise geht.

Marcellas Fischrezepte kann man nicht genug loben. "Gegrillter Schwertfisch oder anderes Fischsteak, gefüllt mit roten Paprikaschoten" ist eine gelungene Alternative zu gegrilltem Fleisch. Schmeckt überaus delikat. Dazu passen Ciabatta mit Oliven und eisgekühlter Rosé.

Wer gerne Huhn, Kalb Rind, Lamm und Schwein isst, findet im Buch viele gute Fleischgerichte dieser Art. Ich habe viele davon früher zubereitet als ich noch Fleisch aß. Marcellas "Kalter Rindfleischsalat" ist ein Hochgenuss, zu dem man ein Glas Chianti zu trinken nicht vergessen sollte. Sehr delikat auch ist das "Geschmorte Rind mit Gemüse, Rotwein und Thymian" und die Kalbfleischfrikadellen.

Ausprobieren sollten Sie "Lauch mit Kräutern und Käse überbacken". Gruyère schmeckt am besten zum Lauch. Sie werden erstaunt sein.

Lecker auch ist das "Pilzragout mit Rosmarin". Auf die 7 Knoblauchzehen darf man allerdings nicht verzichten. Sie geben der Speise den letzten mediterranen Pfiff.

Den "Fenchel-Orangen-Salat" bereite ich im Winter nicht selten als Vorspeise zu. Der Salat aus "Avocados, roter Paprikaschote und roten Zwiebeln" ist sehr sättigend und eignet sich als Abendmahlzeit besonders jetzt im Sommer.
Süßmäuler kommen zum Schluss auch auf ihre Kosten. Das Hightlight ist das "Eis aus weißen Pfirsichen mit Zitronenzesten". Ein Dickmacher ist diese leichte Süßspeise nicht. Hier ist Genuss ohne Reue möglich.
Ein handliches Kochbuch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Vegetarisch: Das Standardwerk mit Warenkunde und 600 Rezepten aus 45 Ländern (Gebundene Ausgabe)

Madhur Jaffrey stellt in diesem Standardwerk der vegetarischen Küche 600 Rezepte aus 45 Ländern vor und porträtiert die Produkte, die in den Rezepten jeweils die Hauptrolle spielen, umfassend. In diesem Kochbuch wird auf Bilder völlig verzichtet. Die Fantasie des Lesers ist also gefragt. Von meiner Seite wird diese Vorgehensweise sehr begrüßt.

Die Rezepte hat die Autorin den Oberbegriffen Gemüse; Getrocknete Hülsenfrüchte und Nüsse; Getreide; Eier und Milchprodukte; Würzige Beigaben; Suppen; Salate; salatartige Gerichte und Getränke untergeordnet.

Nimmt man sich das Kapitel über Gemüse vor, wird man feststellen, dass man über unterschiedliche Gemüsesorten viele hilfreiche Produktinformationen erhält und in diesem Zusammenhang auch erfährt, wie man sie fachgerecht zubereitet. Bei den Rezepten steht immer dabei, aus welchem Land das einzelne Gericht kommt. Zudem liest man stets etwas Wissenswertes, zu den Gerichten oberhalb jedes Rezeptes.

Die Rezepte sind gut strukturiert und bestens erklärt. Wenn man Schritt für Schritt der Autorin folgt, dürften die Kochergebnisse nichts zu wünschen übrig lassen.

Da ich mich Anfang des Jahres von Fleischgerichten verabschiedet habe, kommt mir dieses Kochbuch natürlich sehr entgegen. Allein mit 16 Auberginenrezepten wird aufgewartet. Die Herkunftsländer dieser Rezepte sind Hongkong, Korea, Türkei, Indien, Trinidad, Japan, China, Sri Lanka, Indonesien, Afghanistan. Um alle Gemüsegerichte im Buch nachzukochen, benötigt man Monate.

Natürlich wird den ein oder anderen Leser geben, der bezweifelt, ob man das Kochbuch auch beurteilen kann, wenn man nicht alle 600 Rezepte zubereitet hat. Wer nicht erst seit gestern täglich am Herd steht, kann das natürlich, weil er eine Vorstellung von dem hat, was er da liest und genau weiß wie sich das Kochergebnis geschmacklich aufgrund bestimmter Zutaten entwickeln wird. Ein Musiker liest Noten und hört die Musik im Geiste, er muss dafür kein Instrument betätigen, ein Koch, auch ein Hobbykoch wiederum liest ein Rezept und hat im Geiste bereits das Kochergebnis auf der Zunge. Insidern ist das natürlich klar.

Interessant finde ich die asiatischen Rezepte für Blumenkohl und hier speziell ein indisches Gericht "Blumenkohl mit Ingwer und Koriander"( S.53), das durch den frisch gehackten Koriander eine raffinierte Geschmacksnote erhält. Zitronensaft sollte man übrigens während des Kochvorgangs von Blumenkohl immer ins Kochwasser beigeben (das steht nicht im Buch, der Tipp ist von mir), dann nämlich bleibt er schön weiß.
Da ich Erbsen sehr schätze, habe ich das ein oder andere Gericht mir Erbsen aus diesem Buch bereits zubereitet. Besonders gut gefällt mir das aus China kommende Rezept "Zuckerschoten mit Frühlingszwiebeln", bei dem gerösteter Sesamsamen dem Ganzen eine nussige Note verleiht.

Im Moment ist Bohnenzeit. Gerade gestern habe ich Bohnen nach einem Rezept aus China zubereitet, das ich gerne weiterempfehle. Der Kick sind wohl die angebratenen Schalotten.

Neugierig machen auch die Okragerichte, eine Gemüseart, die ich bei einem türkischen Gemüsehändler vor einigen Jahren erst kennengelernt habe. Hier bin ich besonders dankbar für die Rezepte, weil ich bislang noch keinen wirklichen Plan hatte, mit Okras fachgerecht zu hantieren. Sehr delikat ist ein aus Australien stammendes Gericht, das aufzeigt, wie man dieses Gemüse würzig (mit Chilischoten) brät.

Neben sehr leckeren Pilzgerichten aus Zypern, Spanien, Indien etc. und delikaten Möhrenrezepten, beispielsweise "Möhren mit getrockneten Aprikosen nach persischer Art" kommen noch viele andere Gemüsesorten zur Sprache, nicht zuletzt auch die Tomaten. Ein Rezept aus Trinidad ist sehr empfehlenswert und schmeckt lecker in Verbindung mit geröstetem Brot.

Wer gerne Hülsenfrüchte und Speisen mit Nüssen mag, findet im Buch viele Rezepte dieser Art. Da ich weder Kichererbsen noch Bohnenkerne esse, kommen für mich Gerichte, in denen diese Produkte eine Rolle spielen, nicht in Frage. Hingegen liebe ich Linsen und kann allen, die diese Hülsenfrucht auch zu schätzen wissen, mitteilen, dass es eine Fülle sehr guter Rezepte diesbezüglich gibt, wobei mir die Gerichte aus dem Nahen Osten von den Zutaten her am meisten entgegen kommen.

Neulich las ich in einer Rezension eine Wortschöpfung in punkto Tofu, die mich überaus amüsiert hat und ich dachte spontan, mir ein Grinsen nicht verkneifen könnend, das dies vermutlich der tiefer liegende Grund ist, weshalb ich Tofu nicht mag. Wie auch immer, das Buch enthält auch Tofu-Gerichte, die Tofu-Begeisterten gewiss das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Loben möchte ich ganz besonders die Speisen mit Cashewnüssen, wie etwa das aus Sri Lanka stammende "Cashewcurry", in dem Zimt das Tüpfelchen auf dem I ist.

Bei den Getreiderezepten haben mein besonderes Augenmerk die Speisen mit Quinoa (Reismelde). Das ist eine Kulturpflanze, die aus den Hochländern (bis 3000m Höhe) Perus stammt. Ausprobiert habe ich "Quinoa mit Tomaten und Thymian", ein delikates vegetarisches Sommergericht, zu dem man ein Glas Gewürztraminer reichen kann.

Die Reisgerichte im Buch bestechen durch ihre unterschiedlichen Geschmacksnoten. Hier gefallen mir die aus dem Iran kommenden Rezepte am besten, allerdings begeistert mich auch die Kreation aus Mexiko "Grüner Reis mit gefüllten Poblano-Chilis", die mit Käse gefüllt werden. Optisch ein wirklicher Augenschmaus.

Erfreulicherweise wird Bulgur nicht vergessen. Bulgursalate sind geradezu ideale Sommergerichte. Am besten gefällt mir das Rezept aus dem Libanon, das neben der üblichen Petersilie auch noch Rucola enthält.

Im Rahmen der Getreiderezepte wartet die Autorin auch mit Nudelspeisen auf und zwar nicht nur solchen aus Italien, sondern auch aus Japan, Indonesien, China etc.

Neben Bulgur-Rezepten lernt man ferner viele Couscous-Speisen kennen. Hier finde ich ein Rezept aus Israel besonders bemerkenswert, in dem Spargel und frische Pilze eine Rolle spielen.

Wer Speisen mit Eiern und Milchprodukten schätzt, wird hier im Buch Speisen finden, die für uns nicht alltäglich sind. Einfache Eierspeisen wie etwa "Mexikanische Spiegeleier" sind dabei, auch ein "Gefülltes französisches Omelett" und "Spanische Tortilla" aber auch ein delikater "Eierkuchen mit Kräutern" aus dem Iran. Joghurtspeisen und solche mit Feta warten darauf nachgekocht zu werden, bevor man sich kundig machen kann, wie man würzige Beigaben zubereitet. Hier gefallen mir die Rezepte für "Scharfe Chilisauce" aus Trinidad, für die "Karibische Würzsauce", für das "Grüne Tomatillo-Salsa" aus Mexiko aber auch für diverse Chutneys mit am besten.

Wer gerne Suppen ist, wird staunen welch interessante Kompositionen hier auf Hobbyköche warten. Viele Rezepte stammen aus Japan und beeindrucken durch ihre Schwerelosigkeit.

An heißen Sommertagen dürften der Salatrezepte vorrangig für Anregung sorgen, beispielweise der "Paprika-Gurken-Salat" aus Tunesien. Hocherfreut habe ich der Rezeptbeschreibung entnommen, dass man hier Einlegegurken für den Salat verwendet. Das mache ich im Sommer seit Jahren bei allen Gurkensalaten so, seit mich eine Marktfrau darauf hingewiesen hat. Die kleinsten Gurken sind übrigens die delikatesten. Sehr fein im Geschmack, ganz ohne Kerne.

Fast am Ende des Buches lernt man einige Getränkerezepte kennen, so etwa einen "Gurken-Minze-Drink", mit dem man jetzt im Sommer ein mehrgängiges Menü beginnen kann.

Das umfangreiche Glossar zum Schluss sollte man mit Bedacht lesen, denn hier erfährt man viel warenkundlich Wissenswertes, was zur Erweiterung des kulinarischen Horizontes beiträgt, natürlich nur dann wenn man theoretisches Wissen in die Praxis umsetzt.
Empfehlenswert.

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Rezension:Mein Backbuch - Veronique Witzigmann


Véronique Witzigmann, die schöne und dabei schlanke Autorin dieses appetitanregend, bebilderten Backbuches stellt 70 verschiedene Rezepte für Kuchen, Torten und Kleingebäck vor und dokumentiert durch ihr Aussehen, dass alles eine Frage der Menge ist.


Die Autorin wartet zunächst mit ihrem persönlichen, hilfreichen Back-Einmalseins auf, thematisiert diesbezüglich diverse Hilfsmittel, die besten Zutaten, köstliche Teige, wissenswerte Tricks, um dann unter nachstehenden Kategorien mit exzellenten Backrezepten aufzuwarten.
Erlesene Torten
Kuchen vom Blech und Strudel
Kuchen aus der Form
Feinstes Kleingebäck
Zu Weinachten
Geschenke aus der Küche

Die Rezepte sind alle bestens erklärt. Schritt für Schritt begleitet Witzigmann uns Schüler bei unserem Tun. Macht man genau das, was sie empfiehlt, können sich die Backergebnisse sehen lassen. Unterhalb der Rezepte kann man immer noch besondere Tipps lesen und erfährt zudem die Zubereitungszeit, die Ruhezeit und die Backzeit der einzelnen leckeren Kreationen. Frau Witzigmann wartet auch mit einem delikaten Kuchenrezept ihres Vaters, dem legendären 3-Sterne-Koch Eckart Witzigmann auf. Es handelt sich dabei um eine "Linzer Torte", deren Zutaten ein geradezu himmlisches Gaumenerlebnis versprechen.

Die "Dünne Walderdbeerentorte auf Vanillecreme" kommt meinen Geschmacksvorstellungen besonders entgegen und eignet sich sehr gut als Dessert im Rahmen eines leichten Sommermenüs.

Bei den Kuchen vom Blech sagt mir "Zwetschgenkuchen vom Blech" sehr zu. Der Boden ist ein hauchdünner Mürbeteig. Dieser Teig wird mit gemahlenen Haselnüssen bestreut und die Zwetschgen mit Holunderblütengelee überpinselt, weil sie auf diese Weise einen schönen Glanz erhalten.

Lecker auch ist der "Topfenstrudel". Er ist völlig unkompliziert in der Herstellung, schmeckt aber umwerfend gut und sollte jetzt in der Aprikosen- Hochsaison zubereitet werden. Auch ich empfehle, Schichtkäse anstelle von Quark zu verwenden.

Für Kindergeburtstage eigenen sich diverse Kuchen aus der Form, wie etwa "Doppelter Mandelkuchen" oder der "Geburtstagskuchen mit Schokoladenglasur". Beide Kuchen finde ich sehr kindgerecht von den Geschmacksnoten.

Bei dem feinen Kleingebäck gefallen mir die "Orientalischen Zigarillos" am besten. Diese knusprigen Filoteig-Stangen sind überaus delikat gefüllt und passen ideal zu einer Tasse starkem Mokka.

Die Rezepte für selbstgebackene Plätzchen, Kekse etc. für Weihnachten klingen vielversprechend, noch vielversprechender allerdings sind die Geschenke aus der Küche. Der "Walnuss-Mokka-Likör" ist ein köstliches Mitbringsel zu einem Damenkränzchen, das dort gleich von einer Tasse Kaffee begleitet, probiert werden sollte.

Ein Backbuch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Pino Persico. Das Kochbuch: Kalabrien. Nürnberg. Mallorca (Gebundene Ausgabe)

Dieses Kochbuch enthält delikate mediterrane Gerichte, die die Handschrift der Küche Pino Persicos tragen. Der gebürtige Kalabrier betreibt ein Restaurant auf Mallorca, in dem sich die Reichen und die Schönen treffen. Dieses Restaurant trägt den Namen "Campino" und befindet sich am Golf de Andratx. Der sehr gut aussehende Italiener ist für das im Buch vielfach von dem Fotografen Marc Rehbeck abgelichtet worden. Gezeigt werden dort auch seine Familienmitglieder, seine Freunde, seine Köche und natürlich auch die von ihm geliebte Estfania Küster, die die Frau an seiner Seite ist.

Die Bilder beginnen zu leben, wenn man den spannend verfassten Text von Inga Griese liest, der dem Rezeptteil vorangeht. Hier erfährt man den bisherigen Lebensweg des Selfmademans, auf dem er viele Hürden überwinden musste, um der zu werden, der er heute ist. Die Stationen Kalabrien- Nürnberg- Mallorca werden bestens ausgeleuchtet. Pino scheint ein sehr kreativer und dabei herzensguter Mensch zu sein. Das machen nicht nur der Text, sondern auch die Bilder deutlich.


Foto: Marc Rehbeck
Ich möchte die Lebensgeschichte nicht nacherzählen, um die Spannung beim Lesen nicht zu mindern. Mir gefällt die Erdverbundenheit dieses Mannes, der auf ganz reizende Art mit seiner Männlichkeit kokettiert und dieses auch darf, weil er es augenzwinkernd für all jene Frauen tut, die Geschichten lieben, die sie nicht leben müssen.

Das qualitativ sehr hochwertige Kochbuch enthält Rezepte für:
Antipasti- Vorspeisen
Brodi- Suppen
Pasta- Gnocci-Risotto
Pesci e crostacei- Fisch und Meeresfrüchte
Carne- Fleisch
Dolci- Desserts

Die Rezepte sind sehr gut erklärt. Die einzelnen Kochergebnisse kann man sich auf beigefügten Fotos anschauen.

Foto: Marc Rehbeck
Bei den Bergen von Kochbüchern mit italienischer Kochkunst, die jedes Jahr auf den Markt kommen, fragt man sich natürlich, ob ein weiteres dieser Bücher wirklich notwendig ist. Meine Antwort lautet ja, weil es darum geht, die Küche eines bestimmten Restaurants vorzustellen, das für potentielle Mallorcareisende interessant sein könnte.

Die Rezepte in diesem Kochbuch sind sehr einfach und bodenständig. Von großem Schnickschnack kann nicht die Rede sein. Man sollte wissen, dass Persicos Restaurant, das über eine große Außenterrasse verfügt, Raum für 400 Plätze bietet und er in der Hauptsaison 30 Mitarbeiter beschäftigt. Davon arbeiten allein zwölf Personen in der Küche. An einem Gourmetstern ist er nicht interessiert. Seine Sterne sind seine Stammgäste und diese scheinen bodenständige, mediterrane Küche zu schätzten, deren Rezepturen die Aromen des Südens sofort erkennen lassen, die mit vergleichsweise wenig Zutaten herzustellen sind und gerade deshalb zu sehr guten Geschmacksergebnissen führen.

Der "Meeresfrüchtesalat" unterscheidet sich von den herkömmlichen dadurch, dass die Meeresfrüchte in Wein und Essig und diversen anderen Zutaten gekocht werden und die Vinaigrette außer fein geschnittener Petersilie keine weiteren Kräuter enthält.

Sehr gut gefällt mir das Rezept "Für die geschmorten Artischocken", in dem Lauch eine kleine, nicht uninteressante Nebenrolle spielt und auch die "Fischsuppe alla Mamma", deren einfache Würzung zu einem alles andere als schlichten Geschmacksergebnis führt, sondern den Protagonisten der Speise, speziell dem Petersfischfilet, die volle Ehre erweist.


Bei den Pasta-Gerichten gefällt mir "Spaghetti! Aglio, Olio, Peperoncino mit Garnelen" am besten, ein einfach herzustellendes, sehr gutes Gericht, bei dem man wirklich nichts falsch machen kann.


 Foto : Marc Rehbeck
Auf den Leser warten übrigens interessante Fischrezepte, wie etwa "Kalamare mit Thunfischfüllung", "Dorade in Pergament" und z.B. "Seeteufel mit Kräutern". Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Einfachheit. Diese ändert sich selbst bei den Fleischgerichten nicht. Fleischesser werden von der "Zickleinkeule aus dem Ofen mit Kräutern" begeistert sein, die durch ihre ursprünglichen Aromen gewiss auch Gourmets erfreuen wird, die schon lange wissen, dass das Einfache und dabei qualitativ Hochwertige für sich selbst spricht.

Die Desserts haben es alle in sich. Wer schlank bleiben möchte, sollte nach dem Genuss einer "Mascarpone-Kaffee-Creme" zwei Stunden schwimmen gehen oder Liebe machen:-))

Empfehlenswert ist das Buch vor allem wegen seines Gesamtkonzeptes, eine hübsche Story, schöne Bilder und delikate Rezepte.

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Rezension:Die Pilzküche: Beliebte Arten - feine Rezepte (Broschiert)

Die geprüften Pilzsachverständigen Renate und Helmut Grünert haben dieses lehrreiche, reich bebilderte Buch auf den Weg gebracht, in welchem man in der Einführung zunächst Wissenswertes zu Pilzen im Allgemeinen erfährt. Die Griechen haben im 2. Jh. v. Chr. übrigens erstmals das Wort "mykes" erwähnt, das Pilz bedeutet.

Echte Pilze bestehen aus Einzelzellen und Zellverbänden. Sie bilden ein fädiges, zumeist weißlich bis gelblich gefärbtes Pilzgeflecht. Die Zellwände werden primär aus Chitin gebildet. Dieser Baustoff tritt nicht bei Pflanzen, sondern bloß im Tierreich auf. Der Pilzorganismus kann nur dann einen Fruchtkörper hervorbringen, wenn bestimmte Temperaturen und ausreichend Boden- und Luftfeuchtigkeit vorhanden ist, (vgl.:S.7). Gut erklärt wird, worauf man achten soll, wenn man Pilze in der Küche verwenden möchte. In diesem Zusammenhang liest man auch, dass der Eiweißgehalt wesentlich höher ist als bei den meisten Gemüsesorten und dass Pilze viele Vitamine enthalten, allerdings der Vitamin- C- Gehalt niedrig ist.

Wer Pilze sammeln möchte, muss den Grundsatz beherzigen:"Nur die Pilze ernten, die man einwandfrei erkannt hat", (Zitat: S. 11).

Im Buch werden 33 Speisepilze vorgestellt. Sehr anschaulich werden jeweils deren Merkmale erklärt, zudem lernt man die fokussierten Pilze auf Fotos kennen und kann die textlichen Erläuterungen dort schon einmal als Trockenübung nachvollziehen. Das Vorkommen und sonstig Wissenswertes wird dem Leser zudem gut nachvollziehbar entgegengebracht. Ferner wird man über den Speisewert und die Sammelzeit in Kenntnis gesetzt.

Das Buch enthält insgesamt 40 Pilzrezepte für Vorspeisen, Beilagen. Hauptgerichte- mit Fleisch oder vegetarisch, Suppen und Eintöpfe. Auf appetitanregende Fotos werden die Kochergebnisse sehr schön präsentiert. Die Rezepte sind bestens erklärt und lassen sich problemlos nachkochen.

Sehr delikat schmeckt der "Kräutersalat mit Austernpilzen und Kürbiskernen". Die Hauptzutaten, wie etwa Wildkräuter und auch die Austernpilze, kann man auf jedem Wochenmarkt erwerben. Den Weinessig für die Marinade ersetze ich durch Zitronensaft, da ich generell Marinaden und Vinaigretten mit viel frisch gepresstem Zitronensaft würze. Die fruchtige Säure finde ich angenehmer. Doch das ist Geschmackssache.

Ein sehr leckeres Gericht auch ist das "Omelett mit Pfifferlingen", aber nur dann, wenn die Pfifferlinge winzig klein und sehr frisch sind. Auf die Petersilie im Rezept sollte man auf keinen Fall verzichten, denn sie sorgt für den letzten Pfiff, wenn es um Speisen mit Pfifferlingen geht.
Eine gute vegetarische Vorspeise im Herbst und im Winter ist der "Feldsalat mit Champignons". Der Salat enthält auch Walnüsse. Die Marinade beinhaltet Walnussöl. In Verbindung mit den Champignons ist das eine sehr gute Komposition.

Überirdisch gut schmecken "Steinpilze auf italienische Art". Ich bereite Steinpilze seit Ewigkeiten genau auf diese Art zu, reiche dazu Baguette und finde dass ein Glas Rosé am besten dazu schmeckt. Beim Thymian in diesem Gericht sollte man darauf achten, dass er ganz frisch und noch sehr jung ist. Man darf auf keinen Fall die Stiele verwenden.

Die vegetarische Hauptspeise "Erbsen-Spargel-Panachée mit Morcheln" würde ich als Delikatesse bezeichnen, speziell dann, wenn man winzige frische Erbsen dazu verwendet. "Steinpilzragout mit Semmelknödel" schmeckt auch superlecker. Das Mehl im Ragout ist allerdings überflüssig, da der Zitronensaft die Sahnesauce genügend andickt.

Loben möchte ich das Rezept "Risotto mit herbstlichen Pilzen", bei dem der Greyerzer Käse für eine interessante, zusätzliche Geschmacksnote sorgt und auch die "Kräuternudeln mit Steinpilzen", die ein leichtes Sommergericht verkörpern, zu dem ein Glas Rotwein bestens mundet. Hauchdünne Dinkelspaghetti sind übrigens gesünder als Weißmehlprodukte und schmecken weitaus besser wegen ihres nussigen Geschmacks.

Der "Fischeintopf mit Lauch und Shiitakepilzen" enthält aufgrund seiner sonstigen Zutaten viele fernöstliche Komponenten und eignet sich als sättigender Imbiss an lauen Sommerabenden im Garten mit Freunden.

Die "Kartoffelsuppe mit Pfifferlingen" kommt durch den frisch gehackten Dill sommerlich daher. Die Kartoffeln werden in dieser Suppe gewürfelt, aber nicht püriert.

Dieses Kochbuch empfehle ich gerne, weil es einen guten warenkundlichen Teil beinhaltet und leckere, dabei aber gesundheitsförderliche Rezepte enthält. Für Liebhaber einer guten Pilzküche eine wahre Freude.

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Rezension:Kartoffel: Die andere kulinarische Bibliothek 5 (Gebundene Ausgabe)

Die Köchin, Foodstylistin und Rezeptautorin Gabriele Halper hat gemeinsam mit der Journalistin Elisabeith Ruckser und der begnadeten Fotografin Luzia Ellert das vorliegende Buch über die Kartoffel auf den Weg gebracht.

Ich bin ein Fan der Fotografin Luzia Ellert, weil sie wie kaum eine andere in der Lage ist, Speisen zu fotografieren. Sie schafft es immer wieder das Augenmerk auf das Wesentliche bei einem Gericht zu lenken und man weiß nach dem Studium ihrer Bilder, welche Zutat die eigentliche Raffinesse der Speise ausmacht. Um ein Beispiel aus dem Buch zu geben: Auf Seite 190 ist die Vorspeise "Ricotta-Kartoffel-Terrine mit gepfefferter Buttermilch" abgebildet. Ich ahne wie samtweich diese Terrine sich auf der Zunge mit dem klein gehackten Schnittlauch vermählen wird und weiß, dass nur die blanchierte Zucchini ein wenig gekaut werden braucht, um ihren letzten Kick durch die dazu gereichte Buttermilch zu erhalten. Am Ende wird ein erfrischend säuerlich-pfeffriges Aroma im Gedächtnis bleiben. Eine gelungene Vorspeise an einem heißen Sommerabend, nicht bloß von ihrer appetitanregenden Farbgestaltung her. Wer einmal begriffen hat, dass das Auge immer mit isst, wird sich immer auch um die optische Gestaltung einer Speise bemühen.


Das Buch enthält 124 Rezepte, in denen der Kartoffel gehuldigt wird. Bedenkt man, wie viele Menschen durch sie in vergangenen Zeit nicht des Hungers sterben mussten, kann ihr nicht genug gehuldigt werden.

Vor den Rezepten allerdings erfährt man warenkundlich Wissenswertes. So liest man gleich zu Beginn, dass es die Kartoffel schon etwa 13000 Jahre hier auf Erden gibt und sie bereits 8000 v. Chr. in den Anden als Kulturpflanze angebaut wurde. Man erfährt in der Folge, dass die Kartoffel bei den Inkas ein Fruchtbarkeitssymbol war. Die Inkas nutzen Kartoffeln als Medizin bei Verletzungen und waren überzeugt, dass ihr Genuss Geburtsschmerzen erleichtere, (vgl.: S.10). Dass man bereits vor 10 000 Jahren gefriergetrocknete Kartoffeln in den Anden herstellte, ist kaum zu glauben aber dennoch wahr. Wie auch immer, im 16. Jahrhundert endlich gelangte die Kartoffel nach Europa, wo man trotz des Interesses der Botaniker und Wissenschaftler dem neuen Gewächs sehr skeptisch gegenüber stand, bis man sie erfolgreich zur Bekämpfung der Hungers der Bevölkerung einsetzte.

Dass auf unserer Erde derzeit 300 Millionen Kartoffeln jährlich geerntet werden, zeigt dass dieses Lebensmittel nie an Bedeutung verloren hat und eindeutig zu den Grundnahrungsmitteln der Menschheit zählt. Das internationale Kartoffelzentrum in Peru verfügt über die größte genetische Kartoffelbank, die rund 4000 Sorten umfasst, (vgl.: S.16).

Kartoffeln sind reich an komplexen Kohlenhydraten, hochwertigen Eiweiß, Ballaststoffen, Vitaminen, besonders Vitamin C als auch Mineralstoffen und sind relativ kalorienarm (100 Gramm enthalten 70 Kalorien), (vgl.:S. 19).

"Ricotta-Kartoffel-Terrine mit gepfefferter
Buttermilch", Foto: Luzia Ellert
Man erfährt, dass man über festkochende, vorwiegend festkochende und mehlige Sorten unterscheidet und die Kocheigenschaften der einzelnen Sorten variieren. Nicht uninteressant sind die Tipps für den Anbau im eigenen Garten bzw. auf dem Balkon. Wessen Ernteergebnisse groß ausfallen, muss nicht zwingend an seiner Intelligenz zweifeln.:-))

Die Rezepte sind untergliedert in:

Aus dem Topf

Aus der Pfanne

Aus dem Ofen

Saures

Süßes


Die Rezepte sind super erklärt und Schritt für Schritt bestens nachzuvollziehen, selbst für Anfänger. Die Zubereitungszeit wird immer genannt.


Sehr gut gefällt mir das Rezept für "Minikartoffeln mit dreierlei Saucen". Die "Chili-Zwiebeln" erinnern daran, dass die Kartoffel aus Südamerika kommt. Sie passen vortrefflich zu den kleinen Kartoffeln in dieser Speise. Ein sehr gutes Rezept finden Kartoffelsuppenliebhaber auf Seite 49. Die "Kartoffelsamtsuppe mit gespeckten Steinpilzen" ist deshalb so samtig, weil weder mit Butter, Sahne, noch Creme fraiche gespart wird. Jede, der schon einmal frische, in Butter gebratene Steinpilze gegessen hat, wird erahnen können, wie genussvoll das Süppchen ist, in dem noch viele andere Zutaten für ein atemberaubendes Geschmacksergebnis sorgen.


"Zuckerschotensalat mit Safrankaroffeln"
Foto: Luzia Ellert
Wer selbst an heißen Tagen nicht auf selbstgemachte Pommes verzichten möchte, sollte das "Ketchupeis" zubereiten. Hierbei handelt es sich um eine kreative Variante zum herkömmlichen Ketchup, in den man die Kartoffelstäbchen tunkt. Sehr gut ist das Rezept für "Pochierten Gewürzkarpfen mit Karoffelnkren". Der Kartoffelkren passt auch zu "Forelle Blau" und " Karpfen blau". Lecker auch sind die "Olivengnocci mit Serrano, Petersilie und Parmesan", bei denen Vegetarier auch auf ihre Kosten kommen, wenn sie auf den Serrano weglassen.

Besonders lobend erwähnen möchte ich das Rezept für Kartoffelpuffer, das seitens Halper mit einer Mango-Senf-Creme und einer Avocadocreme gereicht wird. Ich bringe zu Kartoffelpuffern in der Regel nur einen frischen Gurkensalat mit viel Dill auf den Tisch, aber das ist Geschmackssache.


Erwähnen möchte ich den "Gebratenen Saibling auf lauwarmem Kartoffelragout in Zitronenfond" und auch den "Gebratenen Waller mit Pastisfenchel und Kartoffel-Knoblauch-Püree". Das Püree enthält neben Milch auch Olivenöl und feinen Zitronenabrieb, der ihm ähnlich wie die Knoblauchzehen einen mediterranen Touch verleihen.

Ein gelungenes Rezept auch ist das "Pilzgröstl mit Kartoffel-Mascarponestampf". Die Thymianblättchen passen gut zu den Pilzen aber auch zum Aroma des cremigen Stampfes.

Gelungen und zwar nicht nur optisch ist auch der "Kartoffelpudding mit Granatapfel- Piment-Birne". In diesem Gericht verbinden sich die Kontinente auf raffinierte Weise.

Für Fleischesser gibt es eine Vielzahl von Gerichten, die ihnen gefallen werden. Darunter einen "Schweinbraten mit Pflaumensauce und Kartoffelgratin", ein Rezept, das nicht uninteressant gestaltet ist. Das Kartoffelgratin passt gut zu Fisch.

"Kartoffelpudding mit Granatapfel-Piment-
Birnen",  Foto: Luzia Ellert 
Es ist unmöglich im Rahmen der Rezension auf alle Rezepte einzugehen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich allerdings den "Zuckerschotensalat mit Safrankartoffeln", eine gelungene vegetarische Hauptspeise und die vielen Kartoffelsalatvariationen, bei denen mir der "Grüne Kartoffelsalat mit Limettenaroma" am besten gefallen hat, weil er wunderbar mediterrane Noten enthält und durch die Minze schön frisch schmeckt.

Von den Süßspeisen gefällt mir das Rezept für "Zwetschgenknödel in geschmolzenen Butterbröseln" sehr gut und keineswegs nur deshalb, weil das Gericht, zwar in abgewandelter Form zu meinen Lieblingsspeisen während meiner frühen Kindheit zählte.

Sehr lesenswert sind zum Schluss die Informationen zu Kartoffelsorten und Kocharten. "La Ratte" zählt bei Gourmets zu den Favoriten, während Linda noch immer als Königin der deutschen Kartoffeln gehandelt wird.

Ein gelungenes Buch mit delikaten Rezepten.

PS: Zu einem "Kartoffel-Radieschen-Salat mit Kapern" genügt ein Glas kühler Riesling. Fleisch und Fisch stört hier nur den Geschmack. Sättigend ist das kleine Tellergericht allemal.

Empfehlenswert.

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Rezension:Smart Food. Intelligent essen (Gebundene Ausgabe)

Der Executive Chef des Gourmetrestaurants "Ikarus" im Salzburger "Red Bull Hangar- 7 "Roland Trettls hat gemeinsam mit der renommierten Schweizer Ernährungswissenschaftlerin Marianne Botta das vorliegende Kochbuch auf den Weg gebracht, dass sich in vieler Hinsicht von üblichen Kochbüchern, die auf hohem Niveau angesiedelt sind, unterscheidet und meines Erachtens richtungsweisend ist im Hinblick auf die Zukunft von Büchern dieses Genres.

Bevor ich auf den Inhalt des Buches eingehe, möchte ich zunächst die vortrefflichen, wirklichen appetitanregenden Fotos des Fotografen Helge Kirchberger loben. Er hat die farbenfrohen Ergebnisse der Rezepte Trettls in durchsichtigen Gläsern abgelichtet. Eine raffinierte Art Speisen zu präsentieren, die einen "Salat von der Königskrabbe und zweierlei Melone mit Zitronen-Estragonschaum" zu einem essbaren Kunstwerk werden und den Betrachter des Buches viel länger als üblich mit den Einzelheiten der Gerichte visuell auf Tuchfühlung gehen lassen.

Wie man dem Vorwort entnehmen kann, basiert das Konzept des Buches auf einem Zusammenspiel von ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen und Kochkunst. Wer sich mit Kochbüchern länger befasst hat, selbst mit solchen sehr guter Köche, weiß, dass nicht selten die delikaten Speisen, die in diesen Büchern zu finden sind, nicht unbedingt hundertprozentig der Gesundheit förderlich sind. In diesem Kochbuch ist es aber anders. Botta und Trettl kreieren Gerichte, die die Gesundheit optimal unterstützen und wissen beide, dass darin die Zukunft liegt. Beim Konzept "Smart Food" setzt der Spitzenkoch die ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse von Botta in sehr kreative, geschmacklich vorzüglichen Speisen um und wartet in diesem Kochbuch mit 136 innovativen Rezepten auf, die er in "Brain Food", "Mood Food" und "Beauty Food" untergliedert.

 "Salat von der Königskrabbe und zweierlei
Melone mit Zitronen-Estragon-Schaum"
Unter "Brain Food" versteht man Nahrungsmittel, deren Inhaltsstoffe sich positiv auf das Gehirn auswirken. Diese Nahrungsmittel sollen Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeitsattacken und Leistungseinbrüchen vorbeugen. "Mood Food" hingegen soll die Stimmung aufhellen. Wie Botta nicht unerwähnt lässt, sind körpereigene psychoaktive Substanzen wie das Hormon Serotonin oder der Botenstoff Dopamin gut erforscht, die der Organismus nur in ausreichender Menge herstellen kann, wenn ihm die Bestandteile mit der Nahrung zugeführt werden.

"Beauty Food" hat zum Ziel, dass wir eine gut durchblutete, reine Haut, gesunde, glänzende Haare, kräftige Fingernägel und ein festes Bindegewebe haben. Die Ernährungswissenschaftlerin erklärt in den Kapitel "Smart Food- Gesundheit als Genusskonzept" auch andere Begriffe, so etwa "Clean Food", "Nature Food", "Soft Health Food" usw.

Bevor der umfangreiche Rezeptteil beginnt erhält man eine Reihe sehr brauchbarer Tipps und Tricks. 

Anschließend kann man sich zunächst theoretisch mit Wissenswertem in puncto "Brain Food" befassen. Wie man erfährt hat ein optimales "Brain Food-Gericht" immer einen niedrigen glykämischen Index und ist leicht verdaulich. Eisen, auch Omega-3 -Fettsäuren sind wichtig für das Gehirn und Acetycholin steigert die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses. Grüner Tee beispielsweiseliefert antioxidativ wirksame Flavonoide, die den Körper und das Gehirn vor Krankheiten schützen und die Alterung hinausschieben, (vgl: S.27).

"Poelierte Steinbuttröllchen mit Mais,
Romanesco und Apfel-Meerettich-Sud"
Auf den Folgeseiten lernt man eine Vielzahl von Rezepten kennen, die vorteilhaft für die geistige Leistungsfähigkeit sind. Die Rezepte werden sehr gut erklärt, enthalten sehr delikate und dabei gesunde Zutaten und lassen sich einfach zubereiten. Die Ernährungswissenschaftlerin äußert sich stets zu bestimmten Zutaten, die das Rezept enthält. So erfährt man beispielsweise im Zusammenhang mit dem Vorspeisen-Rezept "Sautierter Tintenfisch mit Ajo-Blanco-Tuna-Mousse und Petersiliensalat", dass Tintenfisch wertvolle Proteine und Vitamin D, E, B 12 sowie das Spurenelement Selen, zudem noch reichlich Omega-3-Fettsäuren beinhaltet, deren Inhaltsstoffe ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen darstellen und daher wichtig für die Regeneration von Gehirn- und Nervenzellen sind, (vgl.:S.55).

Die Rezepte sind allesamt auf höchstem Niveau angesiedelt. Das gilt auch für das Hauptspeisen-Rezept "Heilbuttpflanzerl mit Kürbiskernen, geschmorten Gurken und Tomaten". Die Fischpflanzerln habe ich gestern zubereitet. Sie schmecken köstlich.
Wer gerne Fleisch isst, sollte das "Gedämpfte Rinderfilet mit Wurzelgemüse und Brunnenkresse" probieren. Die Ernährungswissenschaftlerin hebt hervor, das Rindfleisch viel Vitamin B 6 enthält. Wer hier einen Mangel zu verzeichnen hat ist leicht reizbar, unkonzentriert und müde. Zudem beinhaltet Rindfleisch Vitamin B 12. Das notwendig ist für den Aufbau von Nervenzellen. Ein Mangel kann neurologische Schädigungen und Gedächtnisprobleme hervorrufen. Menschen, die kein Fleisch essen, sollten sich also kundig machen, in welch anderen Nahrungsmittel B6 und B12 vorhanden ist. Keine Sorge diese Vitamine kommen auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor.

Bei den Desserts, die dem "Brain Food" zugeordnet sind, hat mir das "Weiße Kaffeemousse mit Apfelragout und Zimteis" am meisten zugesagt. Das Koffein im Kaffee fördert die Konzentration und nutzt dem Kurzzeitgedächtnis, (vgl.: S.93). Sehr leckere "Brain-Food-Drinks" machen die Entscheidung schwer. Hier möchte ich den "Joghurt-Erdbeer-Granatapfel-Pfeffer-Smothie" hervorheben, der übrigens keinen Zucker enthält. Erdbeeren verfügen über relativ viel Eisen, das für die Sauerstoffversorgung des Gehirns notwendig ist.

Damit man guter Laune ist, sollte man "Mood Food" zu sich nehmen. Verschiedene Lebensmittel wirken stimmungsaufhellend und beruhigend. Zu den Stimmungsaufhellern zählt z.B. Chili und Vanille. Nervenvitamine sind jene, die der B-Gruppe angehören, (vgl.: S.109).

Eine Vorspeise nach meinem Geschmack ist hier das "Tomaten-Ingwer-Mousse mit geräuchertem Saibling und Kräutersalat". Hier berichtet die Ernährungswissenschaftlerin Wissenswertes zu den Inhaltsstoffen von Basilikum. Bei den Hauptspeisen ist die "Pikante Bouillabaisse mit Edelfischen, Safran und schwarzem Reis" mein Favorit. Der Fond ist übrigens ein Gedicht. Die Fische enthalten Omega-3-Fettsäuren. Diese beugen Depressionen vor, (vgl. S. 142-143).

Mousse vom Blutpfirsich mit Pfirsich-Pfeffer-Kompott und Vanille" beeinflusst der Vanille wegen den weiblichen Stoffwechsel. Zudem ist Vanille ein Aphrodisiakum, (vgl.: 169). Wenn Sie übellaunig sind, sollten Sie einen "Gurken-Tomaten-Smoothie mit Chili und Basilikum" trinken. Das Rezept finden Sie auf Seite 185. Sehr lecker.

 "Leichte Joghurtmousse mit
exotischem Fruchtsalat und Himbeeren
Wer schön sein möchte, sollte zukünftig die Rezepte des Kapitels "Beauty Food" nachkochen. Die Gerichte sorgen für:
-gesunde, strapazierfähige Haare
-eine gute durchblutete, schöne, möglichst reine Haut
-kräftige, schöne Fingernägel, die keine Deformationen aufweisen und nicht splittern
-ein der genetischen Veranlagung entsprechendes, optimal funktionierendes, kräftiges Bindegewebe, (siehe S.191).

Bei den Vorspeisen möchte ich hier den "Salat von der Königskrabbe und zweierlei Melone mit Zitronen-Estragonschaum" hervorheben. Hier wird auf das Säure-Basen- Gleichgewicht hingewiesen, welches eine Voraussetzung dafür ist, dass sich keine Cellulite bildet. Bei den Hauptspeisen möchte ich die "Steinbuttröllchen mit Mais, Romanesco und Apfel-Meerrettich-Sud" erwähnen, deren Inhaltsstoffe für eine reine Haut sorgen. Schön auch macht das "Leichte Joghurtmousse mit exotischem Fruchtsalat und Himbeeren" und zwar nicht nur, weil man lächelt, wenn das farblich appetitanregende Dessert vor einem steht, sondern auch weil es viel Vitamin B 2 enthält, das vor ekzemartigen Hautveränderungen schützt. Wenn man dann noch hin und wieder einen "Weißen Eistee mit Zitrusfrüchten, Minze und Carpe Diem Botanic Water Beruhigend" zu sich nimmt, wird man von Tag zu Tag schlanker und schöner und fühlt sich viel jünger als man ist. Probieren Sie es einfach aus.

Ein tolles Buch. Das Konzept kann nicht genug gelobt werden, weil es bewusstseinsbildend ist.

Bildnachweis: Helge Kirchberger / Collection Rolf Heyne“.
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Rezension:Apfel-Land-Kochbuch (Gebundene Ausgabe)

Wer mehr über das Apfelland "Stutenbergsee" erfahren möchte, sollte sich in diesem Buch informieren. Im oststeirischen Hügelland im Bezirk Weiz werden von alters her Äpfel angebaut. Das Apfelanbaugebiet liegt auf rund 450 Metern Seehöhe und gilt als Zentrum der österreichischen Apfelproduktion. 80% der österreichischen Äpfel werden dort produziert.

Man erfährt auf den Seiten 10-11 historisch Wissenswertes über den oststeirischen Apfel und auf den Seiten 12-13 Näheres zu den beliebtesten Apfelsorten Österreichs. Die meisten Sorten kennt man auch bei uns hier in Deutschland, nicht aber den "Kronprinz Rudolf"-Apfel, der der Apfel Österreichs schlechthin sei. Definiert wird er wie folgt: "Sortentypisches, weiß-gelbliches Fruchtfleisch, sehr facettenreich, saftig-geschmeidiges Aromaspiel, würzig untermalt mit attraktiver Fruchtsüße und milder Säure", (Zitat. S.12). Er soll für das Kreieren eines Apfelstrudels ideal sein.

Gerd Wolfgang Sievers, der Autor dieses Buches, stellt zunächst traditionelle und moderne Apfelland-Rezepte vor. Die Rezepte werden gut erklärt und sind relativ einfach nachkochbar. Das "Apfel-Sauerkraut" ist sehr delikat und erhält durch die Beigabe von Kren eine interessante Geschmacksnote. Gut auch ist das "Risotto mit Apfel und Kren", das durch den Apfelbrand den letzten Kick erhält.

Man liest in der Folge von der steirischen Apfelstraße und den Apfelbauern dort. Es werden eine Reihe von kulinarisch interessanten Gewerbebetrieben in der Region vorgestellt, darunter eine Vielzahl von Gasthöfen und Restaurants, die mit besonderen Apfelgerichten ihre Kochkunst darbieten.

Die Rezepte für diese Gerichte, die man auch visuell kennenlernt, lassen sich auch problemlos zubereiten. Gefallen haben mir besonders der "Apfel-Schafskäse-Tatar am Kernöl-Rahmspiegel im Salatbett", "Warme Waffel mit Apfeleis und marinierten Apfelstücken", "Walnuss- Schmarren gebacken mit Creme Royal", "Apfelmost-Schaumsuppe mit Knoblauchcroutons", "Apfel-Palatschinken mit Apfelschnaps" und der "Oststeirische Apfelschmarren", den nicht nur Kinder zu schätzen wissen.

Das Rezept von Gerd Wolfgang Sievers für "Kaffee Abellio" enthält übrigens Apfelbrand. Freunden einer guten Tasse Kaffee werden gerne eine zweites Glas davon genießen.

Empfehlenswert.

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Rezension: Kleine Dekorationen zum Selbermachen- Sari Sivèn

Sari Sivén ist die Verfasserin dieses sehr hilfreichen, kleinen Büchleins, durch das man lernt, hübsche Obst- und Gemüsedekorationen zu gestalten. Die schönen Fotos, die die textlichen Erläuterungen visualisieren, hat Marja Linfors realisiert.


Das Buch ist Teil eines Geschenkkartons, der zudem ein funktionstüchtiges Sichelmesser und ein ebensolches V-Messer enthält, mit denen man Obst und Gemüse modellieren und verzieren kann.

Zu Beginn des Buches sind alle Werkzeuge aufgelistet, die zum Bearbeiten von Obst- und Gemüse notwendig sind. Darunter auch ein Zestenreißer, ein Schälmesser, ein Kugelausstecher und ein Apfelentkerne.

Auf Seite 10-11 erhält man sehr brauchbare Tipps zum Aufbewahren von Obst- und Gemüsedekorationen. Dann geht es zur Sache.

Man lernt Apfelblüten, Karottentulpen, Limettenkörbchen mit Radieschenblumen, Rote-Bete-Rose und vieles andere mehr zu gestalten. Die Kreationen haben alle eines gemeinsam: sie sind eine Augenweide auf jedem Buffet.

Es wird jeweils Schritt für Schritt erläutert, wie man die jeweilige Dekoration realisiert. Besonders niedlich finde ich die „Limettenkörbchen mit Radieschenblume“. Hierzu benötigt man Limetten, Radieschen und Kräuter. Die Körbchen lassen sich recht einfach kreieren und sorgen nicht nur beim sonntäglichen Brunch für fröhliche Stimmung.

Empfehlenswert.

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Rezension: Der Brockhaus- Kochkunst

Der Brockhaus „Kochkunst“ thematisiert im Rahmen von insgesamt 4500 Stichwörtern Wissenswertes im Hinblick auf Küchentechnik, Zutaten, Zubereitungsarten, internationale Speisen mit Angaben zur korrekten Aussprache. Auf den Leser warten zudem 550 Fotos, ferner Step-by-Step-Bildtafeln und Grafiken, 150 Tipp- und Infokästen und 11 Sonderartikel zu den Themen:






Conveniencefood- Bequemlichkeit in der Küche

Fast food- Die Beschleunigung der Ernährung

Hygiene- Keine Chance für Bakterien, Pilze und Co.

Kochkunst- Kreativität

Lebensmittelqualität- A und O des Genusses

Menü- Komposition für den Gaumen

Molekularküche- Chemiker am Kochtopf

Nouvelle Cuisine- Neue Leichtigkeit

Regionalküche- Globalisiert regional und regionalisiert global?

Tischkultur- Alte und neue Sitten

Wein und Speisen- Kein Wein für jede Gelegenheit

Wer kocht, sollte wissen wie unumgänglich Hygiene hierbei ist. In dem entsprechenden Sonderartikel erfährt man, wie wichtig es in der Küche ist, die Übertragung von Erregern (z.B. Bakterien, Viren und Pilze) von infizierten Lebensmitteln bzw. Geräten auf den Menschen zu verhindern. Man liest von Salmonellen, aber auch von Ameisen, Motten und Schaben, die zur Verbreitung von Mikroorganismen beitragen können. Insofern sollte man schon beim Einkaufen mit Hygienemaßnamen beginnen. Wie diese auf dem Nachhauseweg und in der Küche aussehen, erfährt man auf Seite 243.

Schaue ich mir die Begriffe an, die dem Buchstaben „K“ zugeordnet sind, finde ich solche wie „Käse“, dessen nähere Erklärung sich auf mehrere Seiten erstreckt, auch "Knoblauch" und "Königinpastete", die ihren Namen nach der Gattin des französischen Königs Ludwig XV. trägt und beispielsweise "Krustentiere". Von diesen gibt es etwa 45000 Arten. Ein Infokasten widmet sich in diesem Zusammenhang mit der Frage der Tierquälerei. In Deutschland dürfen Krustentiere nämlich durch rasches Eintauchen in sprudelnd heißes Wasser getötet werden, (siehe dazu Näheres auf Seite 304).

Blättere ich weiter zum Buchstaben „T“ finde ich den Begriff „Provenzalische Tomaten“. Darunter versteht man eine “Spezialität der provenzalischen Küche, die warm oder kalt serviert werden kann; halbierte Tomaten werden ausgedrückt, mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit der Schnittfläche nach unten in reichlich Olivenöl angebraten, dann gewendet. Die gegarten Tomaten werden mit einer Persillade bedeckt und im Ofen knusprig gebraten“, (Zitat. Seite 419-420).

Der Begriff „Persillade“ wird einige Seiten zuvor näher erläutert.

In einem Infokasten erfährt man u.a., was ein „Gourmand“ ist. Die Definition finde ich sehr ausgewogen und gebe sie deshalb als Zitat wieder: „Die Figur des Gourmands wird häufig als unkultiviertes, grobes Gegenstück zum finessenreichen Gourmet gezeichnet: Der Riese Pantagruel und sein Vater Gargantua aus dem Romanzyklus „Gargantua und Pantagruel“ von Francois Rabelais (1494-1553) verkörpern sie so sehr, dass ihre Namen im Französischen zu Synonymen für unstillbaren Appetit und riesige Portionen wurden. So einfach ist die Sache doch nicht, denn der Gourmand zeichnet sich nicht (nur) durch Fresssucht, sondern v.a. durch Lebenslust und die Fähigkeit zu genießen aus, während so mancher Gourmet den Eindruck vermittelt, das geistige Vergnügen an bizarren Geschmackskombinationen, ausgefallene Dekorationen und pompösem Zeremoniell über das leibliche zu stellen. Ein wenig hat der genießende Feinschmecker immer von beiden, vom Gourmand wie vom Gourmet, und Übertreibungen fördern eines bestimmt nicht, den Genuss.“ (Zitat: S.213)

Menschen, die mit Freuden genießen können und sich gerne kundig machen, wie man den Genuss optimieren kann, werden mit Vergnügen dieses Buch lesen.

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Rezept: Cocina Sabina: Lieblingsrezepte von Sabine Hueck (Gebundene Ausgabe)

Autorin dieses Kochbuches ist die São Paulo aufgewachsene Sabine Hueck, die 1996 eine eigene Konditorei auf der brasilianischen Inselstadt Florianópolis gründete und seitdem im Gastronomiebereich selbständig ist. Zunächst dort und seit neun Jahren in Berlin, wo sie als Catering-Unternehmerin, gastronomische Beraterin und Kochlehrerin in den renommiertesten Kochschulen der Stadt erfolgreich ihren Job macht.

Das vorliegende Kochbuch, das durch seine Vielfarbigkeit und die hübschen Bilder von der sehr sympathischen Autorin wie auch von den von ihr kreierten Speisen besticht, ist im Rezeptteil in die Bereiche:
Petiscos: Tapas aus aller Welt
Asiaküche trifft auf Peru
Deutsche in den Tropen
Italien in Südamerika
Afrobrasilianische Küche
Karibische Küche
Naher Osten im fernen Rio
Küche Südostasiens
Dessert: Himmlisch süß
Aus der Backstube
Cocktails
untergliedert.

Im Vorwort spricht Hueck die Leser mit den Worten "Liebe Freunde und Freundinnen der Weltküche" an. Diese Anrede hat mir gefallen. Ich fühlte mich sofort angesprochen. Hueck hat während ihrer Reisen durch Lateinamerika, Asien und Europa festgestellt, dass die besten Gerichte jene gewagter Kombinationen sind und dokumentiert dies in ihrem farblich so erfrischend fröhlichen Kochbuch.

Die Rezepte sind sehr gut erklärt und einfach zuzubereiten. Mich fasziniert die Fantasie, die Hueck in den Rezepturen zum Ausdruck bringt.

Auf Seite 13 habe ich ein Rezept für "Garnelen-Buletten mit Mango-Chili-Sauce" entdeckt, das ein delikates Sommergericht darstellt und ich Hackfleischbuletten allemal vorziehe. Die Mango-Chili-Sauce passt auch bestens zu anderen Fischgerichten, speziell paniertem Fischfilet.

Ein gelungener Salat für die heiße Jahreszeit ist der "Quinoa-Salat mit Avocado und Mango", der zu ihren Lieblingssalaten zählt und in dem sie im Grunde wirklich sparsam mit Chili umgeht.

Die Autorin wartet u.a. mit einem Lachsgericht auf, das sie in Chile kennenlernte, wo die peruanische Küche sehr verbreitet und beliebt sei. Der "Lachs in schwarzem Sesam-Pfeffer-Mantel mit Orangen-Sauce" wird von einem "Avocado-Mais-Salat" begleitet, der aufgrund dessen, dass er auch Orangenscheiben enthält, bestens mit der Orange-Sauce harmoniert.

Sabine Hueck lässt zu Anfang der einzelnen Kapitel stets kleine Anekdoten in ihre Kurzberichte einfließen, die sich kurzweilig lesen. Hier berichtet sie auch von den Deutschen in den Tropen, wodurch verständlich wird, weshalb ihr Rezept für "Forelle Blau" keine Mandel- sondern stattdessen Cashewbutter und Wasabi-Gurkensalat als Beilagen beinhalten.

Mit am besten gefallen mir die Rezepte des Kapitels Italien in Südamerika und hier speziell der "Rucola-Avocado-Orangen-Salat mit Mozzarella und Prosciutto" und der "Oktopus-Salat mit Koriander-Vinaigrette". Tipp von mir: wenn man den Oktopus mit einem Weinkorken im Wasser gart, wird der er während des Garvorgangs nicht zäh.

Von der Gerichten der afro-brasilianischen Küche haben mir es am meisten das "Gratinierte Krebsfleisch in Muschelschalen", die "Muschelsuppe mit Koriander und Chili" und der "Brasilianische Fischeintopf" angetan. Der Fischeintopf wird u.a. mit Kokosmilch und viel frischem Koriander gewürzt. Aromen, die ich mit Asien assoziere.

Vegetarier werden mit Appetit den "Grünkern-Minze-Salat auf Weinblättern" genießen, eine Kreation des Kapitels "Naher Osten im fernen Rio", während Fleischesser im gleichen Kapitel, aufgrund des Rezeptes "Geschmorter Rindfleischtopf mit Aprikosen" auf ihre Kosten kommen. Mir gefällt das Rezept für "Karamellisierten Lachs mit Linsensalat" ausgezeichnet. Die bissfesten Belugalinsen werden mit einer "Curry-Vinaigrette" vermischt. Das karamellisierte Lachsfilet wird auf dem delikaten Linsensalat serviert. Sehr lecker.

Bei den Desserts haben mir die Rezepte "Zweierlei Orangen-Campari-Sorbet" und das "Ananastatar" am meisten zugesagt und bei den Kuchenrezepten die "Maracuja-Käse-Torte". Die Käsecreme ruht auf einem hauchdünnen Mürbeteig und wird von einem Maracujagelee-Guss gekrönt.

Sabine Hueck zeigt ihren Lesern auch wie man köstliche Sommercocktails zubereitet. Interessant finde ich die "Wassermelonen-Margarita". Das Rezept finden Sie auf Seite 147.
Über Tischdeko liest man im Anschluss Wissenswertes und im mehrseitigen Glossar lernt man u.a., was man unter Tarowurzeln, Pisco und Mirin zu verstehen hat.

Ein Kochbuch, das mir wegen des zugrunde liegenden kreativen Gesamtkonzeptes sehr gefällt.
Empfehlenswert.
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Rezension:Bernd Siefert- kuchen, tartes und cupcakes

Möchten Sie den Gaumen Ihres Liebsten streicheln? Ja? Dann backen Sie ihm eine "Tarte-Tatin-Apfel":-)),

Alle Backbücher, die ich rezensiere, schenke ich grundsätzlich meiner Mutter, weil sie diese Bücher nicht nur mit Leidenschaft sammelt, sondern auch mutig zur Tat schreitet und exzellente Backergebnisse erzielt. Ihr kleiner Großneffe Jakob nennt sie nicht grundlos zärtlich "Keks". Alle, die von ihr mit Kuchen bewirtet werden, sind entzückt.

Nach dem Urteil meiner Mutter ist das Backbuch von Bernd Siefert eines der besten Bücher des Genres, das sie im Bestand hat. Der Autor erklärt die Rezepte meisterlich, von daher lassen sie sich auch problemlos zubereiten. Alle Kuchen, Tartes und Cupcakes sind fotografisch appetitanregend dargestellt und erwecken Begehrlichkeiten der dritten Art.


Das Buch ist untergliedert in:
Kuchen und Tartes
Cupcakes
Teige, Massen und Cremes
Service

Siefert wartet mit eine Fülle traumhafter Käsekuchenrezepte auf. Besonders angetan bin ich von dem "Schwäbischen Käsekuchen mit Birnen". Die Quarkmasse sitzt hier auf einem Nussmürbeteig. Der "Hessische Schmandkuchen" schmeckt superlecker und "Opa Wilhelms Wiener Apfelkuchen" ist ein köstlicher süßsäuerlicher Traum. Auf dem Mürbeteig liegt die Füllung aus Äpfeln, Semmelbröseln Aprikosenmarmelade und anderen Zutaten, dann folgt der Mandelbelag. Sehr interessant auch ist das Rezept für die "Normannische Apfeltarte mit Wallnüssen und Calvados" und das für "Rhabarberkuchen mit Haselnussbaiser". Die Makkronendecke enthält übrigens u.a. Marzipanrohmasse und Hasselnüsse.

Die Feigentarte wird meine Mutter am Wochenende ausprobieren. Das Rezept ist sehr mediterran, nicht nur der Feigen wegen, sondern auch aufgrund der Pistazien.

Ein gelungenes Dessert ist die "Milchreistarte mit Zimtkirschen" und die "Buttermilch-Beeren-Tarte", noch besser allerdings ist die "Erdbeertorte Milano" mit Vanillencreme und Makkaronenrand.

"Zitronencreme-Tarte mit Waldmeister und Himbeeren" erinnnert mich an ein Dessert, das ich in Südfrankreich aß und das sehr delikat schmeckte. Die "Karamell-Orangen-Tarte", die ich kurz darauf im Buch entdeckte, scheint mir das süße Highlight für ein gelungenes Weihnachtsmenü darzustellen.

Rezepte für "Sachertorte" und "Linzertorte" werden nicht vergessen, auch ein "Engadiner Nusskuchen" wird Süßmäuler erfreuen. Gefallen haben mir auch die Rezepte für den "Assmannhäuser Rotweinkuchen" (mit Rotweinglasur), für "Klassischen Marmorkuchen" und für den klassischen, englischen "Teekuchen".

Der Figur halber esse ich selbst selten Kuchen und probiere immer nur einen Bissen vom Teller meines Gatten, der sich schon jetzt auf die Kreationen seiner Schwiegermutter freut. Den "Wiener Apfelstrudel" werde ich mir allerdings nicht entgehen lassen und den "Milrahmstrudel mit Aprikosen" auch nicht.

Sehr gut wird die Herstellung der Teige und Massen erklärt, dabei kann man Schritt für Schritt die Arbeitsvorgänge auf Fotos nachvollziehen.

Wer gerne Kuchen backt, sollte auf dieses Buch nicht verzichten

Sehr empfehlenswert

Helga König.