Die Journalistin Claudia Knapp hat gemeinsam mit den Fotografen Mayk Wendt dieses zauberhafte und dabei sehr informative  regionale Reisekochbuch   mit dem Titel "Engadin" verfasst. 
Untergliedert ist das Werk in die  Kapitel: 
Unterengadin 
Münstertal 
Oberengadin 
St. Moritz 
Sils 
Das Vorwort hat Rolf Sachs, Sohn von Gunther Sachs geschrieben, der  zusammenfassend urteilt, dass die  vorgestellten Gasthäuser stark unterschiedlich seien, mit  verschiedenen Anspruchstufen, Ambienten und kulinarische  Zielsetzungen, er sich allerdings auf jedes der Lokale freuen würde. 
Jedes der  oben genannten Kapitel beginnt  mit wundervollen Landschaftsaufnahmen und  einem Landkartenausschnitt sowie  Texten mit Geheimtipps und Wissenswertem. Diesen Infos  folgen dann die Präsentation der Restaurants und deren Betreiber, die jeweils  sehr gut porträtiert werden  als auch Rezepte einiger Speisen, die dort zubereitet werden. 
Im Falle des ersten Kapitels  lernt  insgesamt   acht  bemerkenswerte  gastronomische Betriebe  kennen, deren Anspruchstufen, Ambienten und kulinarische  Zielsetzungen tatsächlich sehr unterschiedlich, doch allesamt lukullisch sehr verlockend sind.
Die vorgestellten Rezepte sind sehr gut erklärt, doch nicht alle  leicht zuzubereiten, selbst für Fortgeschrittene nicht.   Dennoch sollte man sich in alle  Rezepte vertiefen, um  so eine kulinarische Vorstellung zu entwickeln, was man zu erwarten hat, wenn man  in die Region reist. 
In Brail, im letzten Dorf im Unterengadin gibt es beispielsweise ein  5-Sterne Superior Hotel. Dort kocht Dario Cadonau gemeinsam mit 12 Köchen, die alle Techniken  der Kochkunst beherrschen. Die Rezepte machen neugierig.  Vorgestellt werden die Rezepte für "Black- Angus-Rind mit- Selleriepüree", "Royal Lachsfilet" (Randen) und  Schokolade (Birne). 
Die Folgekapitel werden  alsdann nach dem gleichen Schema  abgehandelt, wobei  nicht in jedem der Kapitel so viele gastronomische Betriebe zur Sprache gebracht werden wie in Kapitel 1. 
Man liest von Künstlern, die die spektakuläre  Natur des Oberengadin verewigt haben, auch von  Schriftstellern von Philosophen wie Hermann Hesse oder Friedrich Nietzsche, der der  größte Promotor des Oberengadins gewesen sei, lernt hier erneut 8  gastronomische Betriebe kennen und träumt sich vielleicht in die Villa Flor, wo  man bei Ladina Florineth  zu Gast ist.  Viel Kunstpublikum  hält sich dort auf, liest man. Ausstellungen finden hier statt  und es werden gute Gespräche geführt. Für die Hausgäste kocht die attraktive Dame hin und wieder  solche Köstlichkeiten wie etwa "Keule vom Zicklein" oder bereitet einen "Isola Ziegenkäse" zu. Die Rezepte dazu,  lernt man im Buch kennen. 
Im Kapitel über St. Moritz  entdeckt  man unter den Geheimtipps  eine kurze Beschreibung  des "Festival da Jazz", dann  unglaublich gute Rezepte aus den vorgestellten gastronomischen Betrieben und schließlich ein Foto eines  supersympathischen  Kochs, der wohl einer der bekanntesten in der Schweiz sein soll, gemeint: Martin Dalsass. Seine Küche ist mediterran-alpin. Die vorgestellten Rezepte von Dalsass  lassen nur einen Schluss zu: Für immer in der Nähe dieses Koch zu bleiben. 
Dann werden die Grandhotels präsentiert. Im Hotel "Suvretta House" , etwas außerhalb von St. Moritz werden zum Frühstück 26 Brotsorten angeboten. Eine davon heißt "die Seele". Man erfährt übrigens wie man es zubereitet. 
Schlussendlich lernt man den legendären Ort "Sils" kennen. Neben einer doppelseitigen Landschaftsaufnahme  darf man sich einen kleinen, sehr berühmten Text von Friedrich Nietzsche vertiefen. Darüber hinaus  liest man Wissenswertes über  das Nietzsche-Haus, lernt aber auch u.a. "Hotel Waldhaus" kennen und das "Hotel Flex". Das "Flex" wartet nicht nur  mit einem "Bio-Kalbfilet  mit Kräuterkruste" auf, sondern auch mit einer "Engadiner Hochzeitssuppe" und einer besonderen Spezialität, der "Engadiner Nusstorte“. 
Die Bilder von allen Rezeptergebnissen und die tollen Landschaftsaufnahmen machen ebenso Lust auf eine Reise ins Engadin wie die Texte. Wohl dem, der die Chance dazu hat.
Maximal empfehlenswert 
Helga König
