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Rezension: Maria Callas- La divina in cucina

Bislang habe ich den Namen Maria Callas mit fantasisch vorgetragenen Opernarien und mit dem Namen Aristoteles Onassis in Verbindung gebracht, dass die 1977 verstorbene Opernsängern eine begnadete Köchin und Kochrezeptsammlerin war, ist mir nicht bekannt gewesen.

Das vorliegende Buch befasst sich mit der Vorliebe der Diva für gutes Essen. Die Callas, die einst Zeiten extremen Übergewichts kannte - vor 1945 wog sie 218 Pfund - hielt nach einer Abnahmekur im Jahre 1945 bis zu ihrem Tod strenge Diät und sammelte, um den Verzicht zu sublimieren mit großer Begeisterung Rezepte von Restaurants, in denen sie zu Gast war aber auch aus Zeitschriften. Diese Rezepte klebte sie in Alben ein. Ganze Tage soll sie mit kulinarischen Experimenten, besonders mit der Zubereitung von Süßspeisen zugebracht haben.

Im vorliegenden Buch ist ihre Rezeptsammlung aus aller Welt nachzulesen, aber auch die privaten Erinnerungen von Menschen, die ihr nahe standen. Diese Erinnerungen dokumentieren, dass die Callas vor allem ein sehr liebenswerter Mensch war.

Der umfangreiche Text und die Rezepte im Buch werden von vielen Fotos begleitet. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt: "Ihr Leben in Italien", "Leben und Reisen weltweit" und "Karriere, Freunde und Wegbegleiter".

Im ersten Teil finden sich u.a. Rezepte aus "Harry`s Bar" in Venedig, darunter sein berühmtes "Carpaccio". Man erfähr, dass die Callas zwischen 1947 und 1954 im Teatro La Fenice" sang und den Sommer oft in der Lagunenstadt verbrachte, sich häufig in "Harry`s Bar" aufhielt und dort der Diat wegen sein berühmtes "Carpaccio" genoß.

In Verona einem weiteren Ort, an dem die Callas sang, lernte sie das "Restorante 12 Apolstoli" kennen. Auch hier hat sie Rezpte aufbewahrt. Es ist überaus spannend die einzelnen Rezepte im Buch näher zu studieren, um eine Idee davon zu entwickeln, welche kulinarischen Vorlieben diese Frau hatte. Da die Rezepte gut erklärt sind, kann man sie auch alle problemlos nachkochen.

Während ich die Bilder studierte, um einen visuellen Eindruck von Maria Vallas zu erhalten, hörte ich die beigefügte CD mit den von ihr gesungenen Arien aus: Il Puritani, Nirma, Lucia di Lammermoor, La Gioconda, Tosca, Madame Butterfly, la Traviata, Aida, Il Babiere di Siviglia und La Traviata. Die Klangqualität hat mit zufriedengestellt, die Auswahl der Arien ebenfalls.

Dacia Maranini schreibt in ihren Erinnerungen "Maria Callas war eine Frau, die den Anschein erweckte, robust und selbstsicher zu sein. Doch wenn man sie besser kannte, dann entdeckte man in ihr ein sentimentales und melancholisches Kind..."

Diese Charakterisierung kann man bestätigen, wenn man sich die Fotos genau ansieht. Hauptsächlich sehe ich in ihren Augen allerdings Melancholie.




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