Karen Page und Andrew Dornenburg sind ein preisgekröntes Autorenteam, das neben dem Verfassen zahlreicher Bücher, dazu noch wöchentlich seit 2007 eine Kolumne in der Washington Post schreibt. Verheiratet sind die beiden seit 1990 und leben in New York.
Der Fotograf der ausgesuchten Bilder ist Barry Salzmann, Gewinner des International Golden Light Awards.
Durch dieses wunderbare Buch lernt man, ohne Rezepte perfekt zu kochen, weil man ausführlich über Aromen- und Geschmackskombinationen aufgeklärt wird. Dabei lernt man zunächst die Sprache der Speisen zu verstehen. Ausführlich wird erläutert, was der Mund erkennt. Man erfährt, was man unter den Geschmacksknospen versteht, liest Wissenswertes zu Süße, Salzigkeit, Säure, Bitterkeit und zu Umami. Man liest aber auch neben dem Geschmack über Mundgefühle wie Temperatur, Schärfe und beispielsweise Astringenz. Des Weiteren erfährt man, was die Nase, was Herz, Verstand und Seele wahrnehmen.
Dann darf man sich in den Gedanken des Drei-Sterne-Kochs George Blanc aus Vonnas in Frankreich vertiefen. Er sagt: "Befriedigendes, erfolgreiches Kochen basiert nicht nur auf Know-how. Es entspringt dem Herzen, stellt große Ansprüche an den Gaumen und bedarf der Begeisterungsfähigkeit und einer großen Liebe zu den Speisen, um es zu vollbringen".
In der Folge liest man, dass hervorragendes Kochen nicht nur die durchdachte Zusammenstellung und Behandlung der Ingredienzien ist, sondern auch den Moment zelebriert. Man müsse sich die Zeit nehmen, die grundlegenden Prinzipien, wie man Speisen einen exzellenten Geschmack verleiht, zu erlernen und zu beherrschen.
Das vorliegende Buch vermittelt den LeserInnen das nötige Wissen sehr eingängig, wie man verschiedene Zutaten kombinieren und zubereiten kann.
Man lernt zwei grundlegende Gedankengänge kennen, die einen guten Koch dazu befähigen, Speisen besonders delikat schmecken zu lassen und sollte diese beherzigen.
Da es wichtig ist, in diesem Zusammenhang das Wesentliche des Augenblicks zu erkennen, wird man diesbezüglich gut herangeführt, lernt aber auch die Essenz der Ingredienzien zu begreifen.
Die geschmackliche Intensität wird näher beleuchtet, um zu verstehen, was zueinander passen könnte. Dann lernt man die Geschmacksverbindungen von A bis Z näher kennen.
Ich blättere z. B. zu dem Buchstaben N und finde zunächst den Begriff "Nahöstliche Küche", finde darunter eine Fülle von Lebensmitteln, die in dieser Küche eine Rolle spielen und Aromenkombinationen.
Dann entdecke ich nähere Beschreibungen, etwa zum Thema wie man das richtige Öl verwendet oder auch, welche Sauce am besten zu welcher Pasta passt und so unendliche viele Informationen, dass man sie beim ersten Lesen gar nicht alle aufnehmen kann.
Ich bleibe beim Begriff "Schwedische Küche" hängen, lese da die Zutaten, die eine Rolle spielen und zudem die Aromenkombinationen, doch ich lese auch, was zu vermeiden ist der schwedischen Küche: Knoblauch und Schärfe. Schweden sind halt keine Ungarn!
Unter dem Begriff "Tomaten" bin ich erst einmal sprachlos über das, wozu alles man sie verwenden kann und welche Aromakombinationen möglich sind. Nicht grundlos nennt man die Tomate den Paradiesapfel!
Spannend auch ist, wie man verschiedene Käsesorten in der Küche einsetzt, so etwa den "Burrata" oder Blauschimmelkäse.
Dies sind nur einige wenige Beispiele von vielen.
Kurzum: Das Buch ist mehr als nur nützlich. Es ist ein Muss in der Küche, wenn man sich Fehler ersparen möchte und geschmacklich nicht völlig daneben liegen möchte, weil man keinen Schimmer hat, wozu Lotuswurzeln passen und sie deshalb durch unsinnige Experimente verhunzt.
Maximal empfehlenswert
Helga König
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